Dachau:Schlägerei in Asylbewerberunterkunft

Ein Großaufgebot an Rettungskräften rückte am Mittwochabend zu einer tätlichen Auseinandersetzung unter Flüchtlingen in der Berufsschulhalle an. (Foto: Thomas Gaulke)

Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften in der Turnhalle der Berufsschule Dachau. Neun Verletzte

Entgegen den ersten Meldungen, wonach am vergangenen Mittwochabend ungefähr 70 Asylbewerber in eine Schlägerei in der Berufsschulturnhalle in Dachau verwickelt sein sollen, waren es nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen 15 Personen. Darunter befanden sich drei Sicherheitskräfte und zwölf Flüchtlinge. Bei ihnen handelt es sich um syrische und afghanischer Staatsangehörige. Gegen sechs von ihnen hat die Polizei nun weitere Ermittlungen aufgenommen. Nach derzeitigem Kenntnisstand des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt soll es zunächst zu mehreren kleineren Handgreiflichkeiten gekommen sein, die sich im weiteren Verlauf des Abends dann zu einer Schlägerei mit mehreren Beteiligten entwickelten. Polizeiangaben zufolge wurden dabei verschiedene Gegenstände eingesetzt und mit Geschirr und Scherben geworfen.

Der Hintergrund für die Streitigkeiten, die gegen 21 Uhr ausgebrochen waren, ist noch unklar. Sechs Flüchtlinge und drei Securitymitarbeiter wurden während der Auseinandersetzung leicht verletzt und von den zahlreich anwesenden Rettungskräften ambulant versorgt. Ein Asylbewerber wurde mit körperlichen Beschwerden in ein Krankenhaus gebracht. Ob die Ursache dafür mit der vorherigen Rauferei in Zusammenhang steht, konnte die Polizei am Mittwoch nicht klären.

Die Beamten der Polizeiinspektion Dachau waren mit zahlreichen Unterstützungskräften im Berufsschulzentrum am Heinrich-Neumaier-Platz eingetroffen. Ihren Angaben nach beruhigte sich die Lage relativ schnell. Die weiteren Ermittlungen wurden von der Kripo Fürstenfeldbruck geführt. Die Beteiligten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aus dem Gewahrsam entlassen. Ein 33-jähriger Afghane, den die Polizei als Haupträdelsführer ausgemacht hatte, wurde in eine andere Unterkunft nach München verlegt. Vorsorglich wurden etwa 80 Personen - alles Familien - in eine andere Unterkunft gebracht.

© SZ vom 02.01.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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