Dachau:Abfahrt ungewiss

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Kosten für Expressbus zwischen Dasing und Pasing noch offen

Der geplante Expressbus, der auf der Autobahn A 8 zwischen Dasing und Pasing verkehren soll, hat momentan noch Startschwierigkeiten. Die Finanzierung des landkreisübergreifenden Projekts ist nicht gesichert. Zwar hat der Freistaat schon 2014 eine Förderung des Pilotprojekts zugesagt. Doch der Landkreis Aichach-Friedberg zögert offenbar, seinen Kostenanteil zu übernehmen. Entscheidend könnte nun werden, ob sich die Landeshauptstadt München finanziell beteiligt. "Weil wir dann das Defizit besser aufteilen können", erläutert Albert Herbst vom Landratsamt Dachau. Der CSU-Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath, der sich von Anfang an für den Schnellbus stark gemacht hat, will auf jeden Fall weiter dranbleiben. "Das ist ein wichtiges und hervorragendes Projekt."

Die Idee ist überzeugend: Ein Schnellbus, der auf der Autobahn zwischen Pasing und Dasing pendelt, würde die Nahverkehrsnetze des Münchner (MVV) und Augsburger Verkehrsverbunds (AVV) verbinden. Der Bus, der halbstündlich zwischen Odelzhausen und Pasing verkehren könnte und alle Stunde weiter bis Dasing fahren soll, würde auch in Wiedenzhausen, Sulzemoos und Bergkirchen-Gada stoppen. Ein enormer Gewinn für den westlichen Landkreis, der bisher nicht an ein Schienennetz angebunden ist.

Der Expressbus könnte für diese Region eine leistungsstarke Ersatzlösung bieten. Doch noch ist die Finanzierung nicht gesichert. Zwar hat der Freistaat für eine dreijährige Testphase einen gestaffelten Zuschuss von 300 000, 250 000 und 200 000 Euro pro Jahr zugesagt. Dafür hatte sich Seidenath zusammen mit dem zweiten CSU-Abgeordneten im Landkreis, Anton Kreitmair, sowie dem Aichacher Kollegen Peter Tomaschko eingesetzt. Von Anfang an war klar, dass die beiden beteiligten Landkreise Dachau und Aichach-Friedberg die anfangs zu erwartenden Defizite nicht alleine würden stemmen können. Doch abgesehen vom staatlichen Zuschuss "ist die Finanzierung offen", sagt Albert Herbst. Weil der geplante Expressbus auch in Dasing hält, muss der Landkreis Aichach-Friedberg anteilig mitzahlen und nach vorläufiger Schätzung einen niedrigen sechsstelligen Betrag schultern. Kein Pappenstiel.

Ohne konkrete Zahlen zu nennen, zeigt sich Seidenath überrascht über den geringen Betrag, den der Nachbarlandkreis bisher angeboten habe. Viel hängt nun an München, da eine finanzielle Beteiligung der Landeshauptstadt die Kosten für die beiden Landkreise senken würde. Im März will Herbst nachfassen, "wir brauchen eine Entscheidung für unseren Planungsprozess." Momentan ist offen, ob der Expressbus demnächst über die Autobahn rollen wird. Seidenath will sich auf jeden Fall weiter einsetzen. Herbst schätzt die Erfolgsaussichten derzeit auf 50:50.

© SZ vom 17.02.2016 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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