CSU-Mitgliederehrung:Einstimmung auf den Wahlkampf

Lesezeit: 2 min

Bürgermeister Peter Felbermeier (links), der Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath (daneben) und Staatssekretär Bernd Sibler (zweiter von rechts) ehren langjährige CSU-Mitglieder in Haimhausen. (Foto: CSU)

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sei zwar entzaubert, aber dennoch gefährlich, warnt CSU-Staatssekretär Bernd Sibler seine Haimhausener Parteifreunde anlässlich eines Ehrenabends für langjährige Mitglieder

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Was täte die Gesellschaft ohne die vielen Menschen, die sich ehrenamtlich in Vereinen, sozialen Einrichtungen und Verbänden engagieren? Die CSU Haimhausen würdigte ihr Engagement im Rahmen eines Ehrenabends, zu dem sogar Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung, Kultus, Wissenschaft und Kunst kam. Aber auch der Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath gab sich die Ehre. Natürlich nutzten die Politiker den Abend nicht nur, um langjährige Mitglieder zu ehren, sondern auch dafür die Parteifreunde auf den bevorstehenden Wahlkampf einzustimmen. Die CSU dürfe sich nicht auf den Erfolgen der jüngsten Landtagswahlen ausruhen, sagte Seidenath. "Wir dürfen nicht nachlassen. Eine Botschaft, die auch Staatssekretär Sibler im Gepäck hatte. So sei der SPD-Kanzlerkandidat Schulz zwar "entzaubert", aber dennoch "gefährlich".

Aber es ging nicht nur um die große Politik. Die Haimhausener CSU-Vorsitzende Claudia Kops ging bei ihrer Rede auf die neue Rolle der sozialen Medien ein, die neue Formen des Kontaktes geschaffen hätten - mit allen Folgen. Deshalb habe sich der Ortsverband gegen einen Facebook-Auftritt entschieden, erklärte sie. "Wir vernetzen uns untereinander im persönlichen Kontakt." Bürgermeister Peter Felbermeier beklagte die Verkehrssituation, die durch den Ausbau der Alleestraße entstanden sei. Die Arbeiten werden jedoch bis November abgeschlossen sein. Dass sich der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) gegen den geplanten Radweg von Haimhausen nach Ampermoching ausgesprochen habe, irritierte Felbermeier. "Damit hat niemand gerechnet." Außerdem kündigte der Bürgermeister verstärkte Aktivitäten in Sachen Breitbandausbau durch die Deutsche Glasfaser an. "Die Zukunft ist digital", postulierte er. Den Ehrenamtlichen rief er zu, dass ihr politisches Engagement für die Demokratie existenziell sei und bemängelte, dass dies häufig unterschätzt werde.

Der Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath macht dagegen einen weißen Fleck auf der Karte des Landkreises Dachau aus: "Hier gibt es keine einzige Hochschuleinrichtung." Auf diesem Gebiet gäbe es noch Einiges zu tun.

Sibler streifte in seiner Rede beim CSU-Ehrenabend alle für die Bundestagswahl und für Bayern relevante Themen. Breiten Raum nahm das Thema innere Sicherheit ein. "Es wird das Entscheidende sein", sagte er. Hier komme es darauf an, nicht der Alternative für Deutschland (AfD) das Feld zu überlassen. "Wir haben die Themen aufgenommen und abgearbeitet und die Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten nicht alleine gelassen." Dazu gehöre auch, zu den Menschen zu gehen, ihnen zuzuhören, verbindliche Antworten zu geben und keine Scheinlösungen anzubieten. Als Erfolgsrezept für den Wahlkampf empfahl der Niederbayer: "Hemmungslos gut übereinander zu reden."

In seiner Eigenschaft als Bildungsstaatssekretär sagte Sibler: Das achtjährige Gymnasium habe funktioniert. Allerdings müsse man konstatieren, dass die Mehrheit der Eltern für ihre Kinder "mehr Lernzeit" wünschten: "Wenn man nach 13 Jahren keine Ruhe in eine Baustelle bringt, dann muss man was machen." Sibler sprach sich weiter für den Erhalt des "bayerischen Qualitätsstandards an den Gymnasien und für eine Stärkung der beruflichen Bildung und des Meister-BAföGs aus. "Berufliche Bildung darf aber nicht beim Abitur beginnen." Handwerk werde wieder "goldenen Boden" haben, kündigte er an. Voll des Lobes war Sibler über den Bayerischen Kulturfonds. Kultur schaffe "Identität", so Sibler. Schule soll nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch "Herz und Charakter bilden".

Für 45 Jahre Mitgliedschaft in der CSU wurde Josef Gattinger geehrt. 40 Jahre gehört Rosemarie Lachheb der Partei an, 35 Jahre Peter Becke, 30 Jahre Angelika Dudyka, Thomas Probst und Albert Linbrunner. 25 Jahre Mitglied ist Josef Westermaier, zehn Jahre Alexandra Wilhelm und Gerald Wilhelm.

© SZ vom 03.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: