Albert Knoll, Archivar der KZ-Gedenkstätte Dachau, stellt sein Buch "Der Rosa-Winkel-Gedenkstein - Die Erinnerung an die Homosexuellen im KZ Dachau" vor. Das Werk, das Knoll herausgegeben hat, behandelt ein wichtiges Thema: Mehr als 30 Jahre dauerte die Auseinandersetzung und das Ringen um ein angemessenes Gedenken an die lange Zeit verfemte Opfergruppe der Homosexuellen. Die Beiträge des Buches analysieren auch die Hintergründe der Verfolgung. Erst 1995 konnte nach jahrelangem Kampf die Gedenktafel für die Rosa-Winkel-Häftlinge im Gedenkraum der KZ-Gedenkstätte Dachau aufgestellt werden, deren Inschrift "Totgeschlagen - totgeschwiegen" lautet. Am Montag, 14. März, stellt Albert Knoll um 19 Uhr im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte, Pater-Roth-Straße 2 a, das Buch vor. Der Eintritt ist kostenlos.
Seit 1997 arbeitet Albert Knoll als Archivar an der Gedenkstätte. Er entwickelte eine Archiv-, Häftlings- und Täterdatenbank, erschließt Dokumente und historische Fotoaufnahmen. Knoll führt Interviews mit Überlebenden und berät Forscher und Historiker. Die Betreuung von Angehörigen ehemaliger Häftlinge ist ihm ein großes Anliegen. Einer seiner größten Erfolge: die Herausgabe des Totengedenkbuchs der KZ-Gedenkstätte. Im Jahr 2015 wurde Albert Knoll in New York zum "Archivar des Jahres" gewählt. Jetzt hat er den schwulen Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau ein Denkmal gesetzt. Albert Knoll hat viel zur Geschichte des KZ Dachau publiziert, darunter die Themen "Außenlager des KZ Dachau", "Illegale Fotos", "NS Berichterstattung über das KZ Dachau" und "Homosexuelle Häftlinge". Seit mehr als 20 Jahren betreibt er Forschungen und hält Vorträge zur Geschichte der homosexuellen Männer. Seit 1999 ist er Vorsitzender des Vereins "Forum Homosexualität München - Schwule und Lesben in Geschichte und Kultur".