Brückensanierung:Risse im Beton

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Hebertshausen erneuert Amperbrücke an der Torstraße

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Seit langem steht schon fest, dass die Amperbrücke an der Torstraße erneuert werden muss. Die Errichtung einer neuen Verbindung vom Dorf hinüber ans südliche Flussufer wurde sogar 2002 schon einmal vom Gemeinderat beschlossen, danach aber Jahr für Jahr aufgeschoben. Weil sich der Zustand der Brücke zunehmend verschlechtert, will Hebertshausen nun investieren. "Denn das Problem wird immer akuter, die Schäden potenzieren sich", erklärte Fachingenieur Andreas Dersch vom gleichnamigen Planungsbüro jetzt den Gemeinderäten. Das Gremium gab deshalb nun einstimmig den Startschuss für eine neue Brücke, die 2,2 Millionen Euro kosten wird. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Bauarbeiten im Frühjahr 2020 beginnen.

Risse im Beton, rostige Bewehrungseisen, ein marodes Geländer: Die Gemeinderäte kennen die Schäden, die Ingenieur Dersch erneut präsentierte. Aus haftungsrechtlichen Gründen ist die Brücke seit einiger Zeit bereits offiziell nur mehr für Fahrzeuge unter sechs Tonnen zugelassen. Aber um nicht Gefahr zu laufen, dass die Verbindung irgendwann einmal ganz gesperrt werden muss, soll nun ein neues Bauwerk her. Weil alternative Wege ans andere Amperufer weit außerhalb über Dachau oder Ampermoching führen, hat Dersch eine Variante mit kurzer Bauzeit geplant, bei der Betonfertigteile eingesetzt werden. Mit Blick auf die geplante Ortsumfahrung von Hebertshausen, für die im Raumordnungsverfahren Trassen südlich der Amper vorgesehen sind, soll die Brücke breiter als jetzt und damit leistungsfähiger werden. Denn sie wird einmal die Verbindung herstellen vom Ort über die Amper hinweg zu der Umgehungsstraße. Vorgesehen ist für den Neubau daher eine Fahrbahn von 6,50 Metern Breite, was anders als jetzt auch Begegnungsverkehr von Lastwagen zulässt. Einseitig wird ein Geh- und Radweg angelegt, ebenfalls ein Novum. Derzeit läuft unter der Brücke eine Vielzahl von Versorgungssträngen für Strom, Gas, Wasser und Abwasser. Leitungen, die nicht einfach für einige Wochen während des Brückenbaus gekappt werden können. Da aber Platz für eine Behelfsbrücke fehlt, werden alle Rohre und Kabel verlegt und künftig ein Stück abseits unterirdisch unter dem Fluss hindurch ans andere Ufer geführt. Die Baukosten der Brücke sind mit 2,2 Millionen Euro kalkuliert, staatliche Zuschüsse werden etwa 50 Prozent betragen. Eine schmälere Variante, die dem jetzigen Bauwerk entspricht, wäre aber preiswerter und würde auch nicht staatlich gefördert, erklärte Bürgermeister Richard Reischl (CSU) den Gemeinderäten.

Bleibt die Frage, wie die Bürger während der Bauzeit zum Sportverein, zum Waldkindergarten und ins Hebertshausener Moos zum Spazierengehen gelangen. Eine Geh- und Radwegverbindung soll über den Steg am Amperkraftwerk der ehemaligen Firma Schuster neu eingerichtet werden. "Damit sind kurze Wege für unsere vielen Kinder und Jugendlichen zum Sportverein gewährleistet", so der Rathauschef. Autofahrer müssen über Dachau oder Ampermoching weiter umfahren, um das andere Amperufer anzusteuern. Das gilt auch, falls die Bauarbeiten zeitlich zusammen treffen mit den Feierlichkeiten, die der 1920 gegründete Sportverein zum 100-jährigen Bestehen im kommenden Jahr plant.

© SZ vom 23.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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