Bierprobe in Markt Indersdorf:Reif für das Volksfest

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Die Gäste der Bierprobe in Indersdorf loben den süffigen Gerstensaft und freuen sich auf die Bayerische Bierkönigin

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Sie macht was her, die neue Beleuchtung an der Decke im Sudhaus. Die großen, flunderförmigen Lampen sehen wie extraterrestrische Raumschiffe aus und dämpfen den Lärmpegel im Raum. Die Gäste der Bierprobe sind aber nicht nur von den schallschluckenden Lampen begeistert, sondern auch vom süffigen Gerstensaft, den der Kapplerbräu aus Altomünster wieder eigens fürs Volksfest zugesetzt hat. Soeben hat Bürgermeister Franz Obesser das erste Fass Festbier mit drei leisen Schlägen angezapft - der Mann ist ein Profi in seinem Amt, das er gerade einmal seit drei Jahren ausübt. Da bleiben anerkennende Worte natürlich nicht aus. "Man glaubt, der Franz hat nie was anderes gemacht", würdigt CSU-Gemeinderat Olaf Schellenberger seinen Parteikollegen. Und das Festbier bekommt ebenfalls ein dickes Lob. "Würzig, süffig, schmeckt sehr gut", urteilt Experte Schellenberger.

"Wem's auf dem Volksfest nicht schmecken sollte, der muss sich beim Gemeinderat beschweren"

Bei einer anderen Bierverkostung, bei der die Teilnehmer die Herkunft des Gerstensafts erkennen mussten, konnte er drei Sorten identifizieren. Auch seinen CSU-Gemeinderatskollegen mundet das Bier. "Zwei Wochen sollte es noch reifen", sagt Karl Böller augenzwinkernd. "Und vielleicht um ein Grad kühler sein", fügt Hans Lachner scherzhaft hinzu. "Wem's auf dem Volksfest nicht schmecken sollte, der muss sich beim Gemeinderat beschweren. Der hat es schließlich vorgekostet", witzelt Volksfest-Veranstalter Josef Schuster in seiner Begrüßungsrede.

Eine Beschwerde gibt es schon. Eine Anliegerin macht seit dem vergangenen Jahr gegen den Lärm auf und vor der Volksfestwiese mobil. Eine Tradition zu erhalten, sei nicht immer ganz einfach, sagt der Organisator des Remmidemmis. Doch das Volksfest werde das überstehen. Zumal die Gemeinde zu der Traditionsveranstaltung steht und Schuster als Veranstalter unterstützt. Der organisiere das Volksfest jedes Jahr mit Feingefühl und Geduld, lobt Obesser. Der Bürgermeister lässt keinen Zweifel daran, dass sich die Gemeinde über die Fortführung dieser Tradition freut. Als Schuster das ehemalige Brauereigebäude erwarb, erklärte er sich auch bereit, das Volksfest weiterzuführen. Auch Landrat Stefan Löwl ist ein Volksfestfan. Das Indersdorfer Volksfest habe einen sehr guten Ruf, die Menschen kämen gern nach Indersdorf, sagt Löwl. Was die Qualität des Festbiers angeht, ist der Landrat zuversichtlich. Denn Braumeister Rene Schlotz habe gerade zu ihm gesagt: "Wenn's nicht schmecken würde, wäre ich nicht hier."

Indersdorf first

Für sein Haus sei das Indersdorfer Volksfest etwas besonderes, stellt der Chef des Kapplerbräu fest. "Bei uns heißt die Devise: Indersdorf first", unterstreicht Willi Wiedemann. Das zeige sich auch daran, dass es der Brauerei gelungen sei, zum Volksfestauftakt in zwei Wochen die neue Bayerische Bierkönigin zu engagieren. Erst einen Tag später werde sie Horst Seehofer vorgestellt. Dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen beim Volksfest. Gut, aufs Wetter hat keiner Einfluss. Nicht einmal der Bürgermeister von Indersdorf. Franz Obesser hält es hier ganz mit Karl Valentin: "I g'frei mi, wenn's rengt, denn wenn i mi net g'frei, dann rengt's a."

© SZ vom 08.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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