Betreuungseinrichtungen:Vierkirchen erhöht Gebühren für die Kinderbetreuung

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Im BRK-Kindergarten Villa Kunterbunt in Vierkirchen lernen die Kleinen schon früh, wie man Erste Hilfe leistet. Hier bei einem Kurs im Jahr 2016. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Eltern zahlen in der Gemeinde trotzdem durchschnittlich weniger als in anderen Orten im Landkreis

Eltern müssen im neuen Schuljahr mehr bezahlen, wenn sie ihre Kinder in Vierkirchener Betreuungseinrichtungen geben. Die Träger der Kindertageseinrichtungen, das BRK, die Caritas und der Kita-Verbund, haben in einem gemeinsamen Gespräch mit Vertretern der Gemeinde entschieden, den Elternbeitrag zu erhöhen. Die Gebühren für den Kindergarten steigen dabei stärker als für die Krippe. Die Mitglieder des Gemeinderates haben sich einstimmig für die Erhöhung ausgesprochen.

Wer sein Kind vier bis fünf Stunden im Kindergarten betreuen lässt, muss künftig 125 Euro im Monat bezahlen, bisher waren es 93 Euro. Bei fünf bis sechs Stunden steigt der Betrag um 32 Euro auf 135 Euro. Auf 169 Euro beläuft sich der Betrag, wenn Eltern ihre Kinder für acht bis neun Stunden betreuen lassen. Diesen massiven Anstieg begründen Träger und Gemeinde mit den teilweise hohen Defiziten der Einrichtungen. Die Finanzverwaltung rechnet für das laufende Jahr mit einem Minus von insgesamt 270 000 Euro. Durch die Erhöhung könnte man das Defizit laut Kämmerer Robert Seidl um 80 000 bis 90 000 Euro schmälern.

Bürgermeister Harald Dirlenbach (SPD) begründete diesen "satten Sprung" bei den Kindergärten damit, dass die Beiträge in Vierkirchen derzeit viel niedriger seien als in Orten der Umgebung. Dem Ergebnis einer Analyse zufolge, bei der die Verwaltung die Preise in Gemeinden wie Röhrmoos, Petershausen, Weichs oder Markt Indersdorf untersucht hat, liegen die Kindergärten in Vierkirchen bei den Elternbeiträgen 36 Prozent unter dem Durchschnitt. Demnach zahlen Eltern in Orten der Umgebung im Schnitt 126,75 Euro, wenn sie ihr Kind vier bis fünf Stunden in einem Kindergarten geben. Mit dem erhöhten Beitrag bleibe man in Vierkirchen weiterhin unter dem Durchschnitt, so Dirlenbach.

Alle Gemeinderäte votierten vor diesem Hintergrund für die Erhöhung. Wegen des großen Defizits sagte Mario Eichinger (SPD): "Uns bleibt nichts anderes übrig." Auch Gerhard Pechler (Freie Wählergemeinschaft Pasenbach) trug den Beschluss mit, sagte aber: "Für mich ist der Sprung zu hoch." Er rechnete vor, dass eine Familie mit zwei Kindern künftig 700 Euro pro Jahr mehr bezahlen müssen. Dirlenbach verwies auf einen Beschluss der bayerischen Staatsregierung. CSU und Freie Wähler wollen Eltern entlasten, deren Nachwuchs den Kindergarten besucht. Von April an will der Freistaat einen Beitragszuschuss von monatlich 100 Euro für die gesamte Kindergartenzeit bereitstellen - bisher gibt es den Zuschuss nur für das dritte Kindergartenjahr, künftig sollen ihn Väter und Mütter auch für das erste und zweite Kindergartenjahr bekommen.

Insofern müsse die Familie mit zwei Kindern in Vierkirchen zwar künftig 700 Euro pro Jahr mehr bezahlen, kriege aber 2400 Euro geschenkt, so Dirlenbach. Die Träger und die Gemeinde wollen auch die Beiträge für die Kinderkrippe erhöhen. Dieser Anstieg fällt im Vergleich eher moderat aus. Die Gebühr steigt in allen Preiskategorien um 15 Euro pro Monat.

Eltern von Kindern unter drei Jahren zahlen also künftig 275 Euro statt bisher 260 Euro, wenn ihr Kind die Krippe für fünf bis sechs Stunden besucht. Bei sechs bis sieben Stunden erhöht sich der Beitrag von 280 auf 295 Euro.

© SZ vom 27.03.2019 / thra - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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