Bergkirchen:Platz für Schmetterlinge

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Naturschützer erweitern Palsweiser-Moos-Projekt

Von Deborah Portejoie, Bergkirchen

Der Riedteufel hört sich beängstigender an, als er wirklich ist. Es handelt sich dabei um eine der seltenen Schmetterlingsarten, die im Palsweiser Moos und noch zahlreicher im Fußbergmoos zu Hause sind. Auch vor der Kreuzotter muss man keine Angst haben. So scheu, wie sie ist, bekommt man sie nur selten zu Gesicht. Eher sollte man sich freuen, dass solche seltenen Arten im Landkreis zu finden sind. Um das auch weiterhin zu gewährleisten, wird das Natur- und Biodiversitätsprojekt Palsweiser Moos verlängert und auf das Fußbergmoos ausgeweitet.

Bereits seit einigen Jahren kümmern sich der Bund Naturschutz und der Landschaftspflegeverband Landkreis Dachau um die Flächen im Palsweiser Moos. Im Fußbergmoos hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) die Pflege übernommen. Arten wie der Riedteufel, die Sibirische Schwertlilie und die Prachtnelke sind dank der erfolgreichen Pflegemaßnahmen mit stabilen Populationen anzutreffen. Auch der Baumpieper brütet wieder regelmäßig im Fußbergmoos.

Nun haben die Gemeinde Bergkirchen und der Bund Naturschutz mit den Kreisgruppen Dachau und Fürstenfeldbruck die Trägerschaft für das BayernNetzNatur- und Biodiversitätsprojekt Palsweiser Moos und Fußbergmoos übernommen. So sollen die Lebensräume der seltenen Arten weiter vergrößert und gesichert werden. In Kooperation mit dem LBV konnte das Projekt auch über die Landkreisgrenzen hinaus erweitert werden. Auch wenn sie in verschiedenen Landkreisen liegen, gehören Palsweiser Moos und Fußbergmoos zusammen. Die beiden Reste des "Maisacher Mooses", das sich einst von Maisach bis nach Bergkirchen erstreckte, bilden zusammen eines der größten zusammenhängenden Niedermoorkomplexe in der Münchner Schotterebene. Fachliche Beratung leisten die Naturschutzbehörden.

Auch die Landwirte, die Flächen im Projektgebiet bewirtschaften, werden einbezogen. "Ohne die Mithilfe der Landwirte können wir auf Dauer nicht viel erreichen. Deshalb war es uns wichtig, die Landwirte früh zu informieren", sagt Roderich Zauscher, Vorsitzender der Bundes Naturschutz Dachau. Agraringenieur Andreas Fuchs vom Büro Landwerkstatt wurde wieder als Projektbetreuer beauftragt. Seine Aufgabe ist es, die Arbeit zu koordinieren, Schwerpunkte festzulegen und Eigentümer und Landwirte für eine freiwillige Kooperation zu gewinnen.

© SZ vom 15.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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