Bergkirchen:Letzte Chance fürs "Haisl"

Lärm, Müll, Lagerfeuer - und Alkohol für Jugendliche unter 16: Weil die Besucher des Eisolzrieder Jugendtreffs mit Feiern übertrieben haben, sitzt ihnen nun die Gemeinde im Nacken.

Petra Schafflik

Bis in die frühen Morgenstunden ist es in den vergangenen Wochen oft hoch hergegangen beim "Jugendhaisl" in Eisolzried. Lärm, Müll, Lagerfeuer - bei Bürgermeister Simon Landmann (CSU) häuften sich die Beschwerden. Die Nachbarn forderten, den Jugendtreff zu schließen.

Der Gemeinderat votierte jetzt aber einstimmig für eine "letzte Chance". Den jungen Leuten, von denen einige die Sitzung als Zuhörer verfolgten, sagte der Bürgermeister deutlich: "Noch ein Vorfall, dann ist Schluss."

Das heruntergekommene ehemalige Gemeindehaus nutzt die Dorfjugend seit Mitte der 1980er Jahre. In der Vergangenheit hat das offenbar gut geklappt, doch seit ein paar Wochen gibt es viele Klagen. Eine Nutzungsvereinbarung, wie sie das Landratsamt seit 2008 für alle selbstverwalteten Jugendräume verlangt, haben die jungen Leute nie unterschreiben wollen.

Dann musste die Polizei einschreiten, weil Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren ausgeschenkt worden war. "Die Sache ist eskaliert", so Landmann. Nach Gesprächen mit der Jugend schlug Landmann ein abgestuftes Konzept vor: Die Jüngeren treffen sich künftig im Bürgerhaus.

Die älteren Jugendlichen haben bereits Verantwortliche benannt und die Vereinbarung mit klaren Zeitlimits und Verhaltensregeln unterschrieben. Sie sollen bis auf weiteres in ihrem "Haisl" bleiben dürfen, entschied der Gemeinderat. "Schade, dass man erst drohen muss", sage Jugendreferentin Petra Fuchsbichler (FW).

© SZ vom 23.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: