Beispielhaft:Inklusion auf Erfolgskurs

Lesezeit: 2 min

Bezirkstagspräsident Josef Mederer (2.v.r.) überreicht der Einrichtungsleiterin des BRK-Seniorenwohnens Altomünster, Astrid Ziller (4.v.r.), den Preis. (Foto: privat,oh)

Das Franziskuswerk Schönbrunn überreicht den Integrationspreis 2018 an das Seniorenwohnen des Roten Kreuzes

Seit acht Jahren verleiht das Franziskuswerk Schönbrunn jeweils am Jahresende den Integrationspreis der Werkstatt für behinderte Menschen an ein Unternehmen, das sich um die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung verdient gemacht hat. Dieses Jahr ging der Preis an das Seniorenwohnen des Roten Kreuzes (BRK) in Altomünster. "Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung im BRK-Seniorenwohnen Altomünster ist für mich gelebte Inklusion im Sinn des Bundesteilhabegesetzes", lobte Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU) die Einrichtung, als er gemeinsam mit Werkstattleiter Valentin Schmitt den Integrationspreis 2018 der Einrichtungsleiterin Astrid Ziller überreichte.

"Die Aufnahme eines behinderten Menschen ins Team ist immer ein mutiger unternehmerischer Schritt, der zunächst auch Verständnis und Engagement von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fordert, in der Regel sich aber nach der Kennenlernphase sehr positiv weiterentwickelt", sagte Mederer. Diese Entwicklung konnte man im Seniorenwohnen Altomünster schön beobachten. Die Kooperation startete Anfang 2015 mit einer Praktikumsstelle, heute beschäftigt das Seniorenwohnen drei Mitarbeiter auf sogenannten ausgelagerten Arbeitsplätzen.

Astrid Ziller und Christian Pietig, Geschäftsführer der Sozialservice-Gesellschaft der Bayrischen Roten Kreuzes GmbH, bedankten sich für den Preis. "Wir arbeiten sehr gerne mit dem Franziskuswerk Schönbrunn zusammen und sind stolz auf diese Auszeichnung und das entgegengebrachte Vertrauen. Wir wollen das Leben in die Einrichtung bringen und dazu gehört die Arbeit der jungen Menschen hier bei uns." Für Pietig hat die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung Vorteile sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Senioren. "Die Menschen, die bei uns arbeiten, haben ihr Herz auf dem rechten Fleck. Das bestätigen uns die vielen positiven Rückmeldungen der bei uns wohnenden Seniorinnen und Senioren".

Die drei jungen Leute arbeiten auf unterschiedlichen Heimstationen und gehen ähnlichen, überwiegend hauswirtschaftlichen Tätigkeiten nach. Dazu gehört, den Frühstücks- und Mittagstisch vorzubereiten und die Senioren beim Essen zu unterstützen, den Geschirrspüler zu bedienen, Betten zu beziehen oder bei hausinternen Angeboten und Festen die Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen.

Ein ausgelagerter Arbeitsplatz ist die Chance für einen Beschäftigten einer Werkstatt für Behinderte, in einem Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarktes Berufserfahrung zu sammeln und seine Fähigkeiten und Kompetenzen einzubringen. Die Arbeitsplätze sind arbeits- und sozialversicherungsrechtlich an die Werkstatt des Franziskuswerks angebunden, eigens geschulte Jobcoaches der Einrichtung fungieren als Ansprechpartner vor Ort für die Betriebe. Derzeit arbeiten 29 Beschäftigte in unterschiedlichen Berufsfeldern im Landkreis Dachau und in München - Tendenz steigend.

Die Jobcoaches des Franziskuswerks sind immer auf der Suche nach Betrieben, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Einschränkungen im Arbeitsleben eine Chance geben wollen. Ansprechpartner ist Valentin Schmitt, Telefon 08139 800-5001 oder valentin.schmitt@schoenbrunn.de.

© SZ vom 10.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: