Vier Tage lang hat die Pferdewelt nach Pellheim geschaut - zumindest die bayerische. Denn das Dressur-Turnier auf dem Gerblhof ist eines der größten in München und Umgebung. Profis aus ganz Bayern waren gekommen, um sich in der sogenannten S-Klasse zu messen, den schwersten Prüfungen, die es im Dressurreiten gibt. Doch das Turnier war keineswegs nur für Profis ausgelegt, auch zahlreiche Amateure zeigten ihr Können in den verschiedensten Klassen. Schließlich gab es Preise zu gewinnen, teils sogar beachtliche. Turnierleiter Lorenz Kranz hatte finanzkräftige Sponsoren gefunden, und so belief sich die Summe der Preisgelder auf insgesamt 10 000 Euro. Von Donnerstag bis Sonntag gab es 23 Prüfungen, an denen die Reiter teilnehmen konnten. 600 hatten sich dafür mit ihren Pferden angemeldet.
Absolutes Highlight der Veranstaltung war die S-Klasse-Kür am Sonntagnachmittag, die an die 500 Zuschauer von der Tribüne aus verfolgten. Einige mussten sogar stehen, weil die Plätze rar waren. Musik, Choreografie, strahlender Sonnenschein und das Können der Profis zog die Pferdefreunde schnell in den Bann. Den Preis von Pellheim gewann am Ende der Ausbilder des Gerblhofs, Udo Bosch, auf seinem Pferd Quidamo. Der große Wanderpokal bleibt dieses Jahr also im heimischen Gestüt. Die Siegerin des Vorjahres, Svenja Holzmayr, wurde zweite. Unter den Profis, die aus ganz Oberbayern kamen, waren auch die Dachauer Hoffnungsträger Melanie Rögner und Annette Scheck.
Das Turnier fördert aber auch die jungen Pferde und Reiter. So war der Donnerstag der "Jungpferdetag", an dem auch die Kinder beim Ponyführen brillieren konnten und manch ein Pferd seinen ersten Turniereinsatz hatte. Übrigens, der jüngste Reiter war gerade einmal sechs Jahre alt.
Weiteres Highlight des Turniers war die Junge-Profis-Tour, bei der junge Pferde und Reiter auf dem Übergang vom Amateur zum Profi gefördert werden. Bettina Meijs auf dem Pferd Freddy Couples gewann diese Disziplin. Sie ist vom Reitverein Taufkirchen-Vils. Begeistert waren die Zuschauer aber auch von der Kür in der L-Klasse, also bei den Amateuren. Viele Familien und junge Leute aus Dachau, Fürstenfeldbruck und München schauten sich das Spektakel an und genossen die Gastwirtschaft auf dem Reiterhof.
Die Dachauer Pferdefreunde fieberten indes gespannt ihrer Vereinsmeisterschaft in der Dressur entgegen, die wie jedes Jahr auf dem Gerblhof ausgetragen wird. Alena Thöle auf ihrem Pferd Weyldess holte sich am Ende den Sieg. Sie hatte schon im vergangenen Jahr vorne gelegen. "Die Dachauer haben heuer sehr gut abgeschnitten", freut sich Turnierleiter Kranz und meint damit das gesamte Turnier. Es war das 24. und das bislang größte, denn es dauerte einen Tag länger. "Wir haben das Niveau angehoben."