Mehr Puffer:Zugpendler erreichen nun Anschlussbus in Petershausen

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"Bahnhofspate" Josef Mittl dokumentiert, wie den Fahrgästen des Regionalzugs regelmäßig der Bus davonfährt. Das Landratsamt reagiert prompt.

Viele Pendler waren in den vergangenen Wochen genervt und frustriert. Als sie gegen 18 Uhr aus dem Regionalzug RB 59104 von München nach Nürnberg am S-Bahnhof Petershausen ausstiegen, war es mit dem Anschluss stressig. Der Bus der Linie 728, der von Petershausen nach Kollbach, Weißling, Asbach, Ebersbach, Weichs und Markt Indersdorf fährt, war bereits davongebraust. Der Grund: Weil der Regionalzug regelmäßig Verspätung hatte, konnten die Fahrgäste den Anschlussbus nicht mehr erreichen - den letzten, der abends auf dieser Linie fährt. Inzwischen ist der Missstand behoben. Der Bus, fahrplanmäßige Abfahrtszeit 17.58 Uhr, fährt jetzt zwei Minuten später um 18 Uhr ab. Der zeitliche Puffer reicht nun aus, um einen Großteil der Zugverspätungen abzufangen.

Den Anstoß für die Fahrplanänderung gab Josef Mittl, "Bahnhofspate" in Petershausen und Mitglied des Fahrgastverbandes Pro Bahn. Er benutzt beide Verkehrsmittel selbst. Laut Fahrplan fährt der Regionalzug um 17.29 Uhr vom Münchner Hauptbahnhof los und kommt um 17.51 Uhr in Petershausen an. Für die Fahrgäste bleibt eine Umsteigezeit von sieben Minuten. In der Praxis funktionierte das allerdings nicht, weil der Zug regelmäßig mehr als fünf Minuten Verspätung hatte. Auch bei der S 2 gab es mit dem Anschluss immer wieder Probleme. Laut Fahrplan kommt sie um 17.47 Uhr in Petershausen an. Häufig hat auch sie Verspätung. Um zum Bus der Linie 728 zu gelangen, müssen die S-Bahn-Nutzer durch eine zusätzliche Unterführung gehen.

Mittl führte drei Monate lang über die Verspätungen des Regionalzugs Buch und dokumentierte sie dem Landratsamt. Die Behörde reagierte prompt. Sie besprach das Problem mit dem MVV und dem Busunternehmen. Ergebnis: Die Linie 728 fährt jetzt erst um 18 Uhr in Petershausen los. So entsteht genügend Zeit, um die meisten Zugverspätungen abzufangen. Fahrgäste des Regionalzugs und der S-Bahn haben jetzt wieder einen attraktiven Anschluss.

© SZ vom 21.07.2016 / sto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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