Autobahn-Gemeinde:Bürgeranträge im Dutzend

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Die gestiegene Lärmbelästigung von der Autobahn 8 nimmt der Odelzhausener Bernhard Eberle zum Anlass, um auf ein Tempolimit zu drängen. (Foto: Toni Heigl)

Odelzhausener Gemeinderat beschäftigt sich mit Anfragen der Einwohner - hauptsächlich zum Thema Verkehr

Von Horst Kramer, Odelzhausen

Die Einwohner der Autobahn-Gemeinde Odelzhausen hatten die Bürgerversammlungen im November und Dezember genutzt, um Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) eine Fülle von Anregungen mit ins Rathaus zu geben. Bei seinem Januar-Treffen behandelte der Gemeinderat nun die Anträge, Wünsche und Stellungnahmen der Verwaltung. Viele Themen betrafen den Verkehr.

So hatte die Odelzhauserin Silvia Stieglmaier beantragt, den abendlichen Verkehr in der Robert-Bosch-Straße zu kontrollieren. Die Gemeinde müsste dazu die Kommunale Verkehrsüberwachung beauftragen. Ein kostspieliges Unterfangen, zumal der Verband für die Nachtstunden Aufschläge verlangt. Das Gremium lehnte daher Stieglmaiers Antrag ab. Allerdings nicht grundsätzlich, er kommt auf Wiedervorlage. Vorerst werden mobile Geschwindigkeitsmessanlagen aufgestellt und deren Messungen ausgewertet.

Peter Teubers Idee, die gemeindeeigene Verbindung zwischen Steinfeldstraße und Hauptstraße als Fußweg auszubauen, traf hingegen auf uneingeschränkte Zustimmung. Trinkl will nun die Anlieger ansprechen und das Stimmungsbild im Gremium vorstellen. Anschließend könnte der von vielen Anwohnern erwünschte Weg Realität werden. Auf Jan Borrmanns Anregung hin wird demnächst ein Hinweisschild "Vorsicht Schulkinder" in der Odelzhausener Kohlstattstraße aufgestellt. Dort sind morgens und mittags zahlreiche Kinder und Jugendliche unterwegs. Ein Schild aufzustellen sei kein Problem, merkte Trinkl an, doch ob sich die Verkehrssituation dadurch grundsätzlich verbessere, daran habe er Zweifel.

Um die Verkehrssicherheit ging es auch Axel Helwing: Der Odelzhausener hatte festgestellt, dass manche Autofahrer den Kreisverkehr an der Marktstraße in hohem Tempo durchqueren. Sein Verbesserungsvorschlag lautet daher: Die Geschwindigkeit mit baulichen Maßnahmen wie Bodenwellen hingegen. Der Bürgermeister zeigte sich skeptisch und verwies auf die Einschätzung der Dachauer Polizeiinspektion, die keinen Handlungsbedarf sieht. Der Gemeinderat schloss sich mehrheitlich dem Urteil der uniformierten Verkehrsexperten an.

Der Odelzhausener Bernhard Eberle hatte sich über der gestiegenen Lärmbelästigung durch die Autobahn A 8 beschwert und auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung gedrungen. Der Bürgermeister berichtete von einem Vorstoß der Westallianz für eine kurzfristige Anbringung von Tempo-120-Schildern auf der Autobahn. Außerdem läuft nach Trinkls Kenntnisstand eine europaweite Ausschreibung in Sachen "Intelligente Verkehrssteuerung" für die A 8.

Dass Odelzhausen in der Weihnachtszeit noch mehr leuchtet als bisher, war ein Wunsch der Odelzhauserin Angelika Aigner. Sie hatte daher angeregt, nicht nur die Marktstraße mit einer Festbeleuchtung auszustatten, sondern auch die Schloßstraße. Die Geschäftsinhaberin lief damit beim Gremium offene Türen ein. Die Ratsmitglieder denken eine Nummer größer und überlegen, auch die Hauptstraße vom Kreisverkehr Marktstraße bis zur Ampel an der Kreuzung zur Schloßstraße zu erleuchten. Allerdings unter einem Kostenvorbehalt: Trinkl soll zuerst Angebote einholen und dem Gemeinderat vorlegen. Aigners zweiter Vorschlag, einen Fahrradweg durch Höfa entlang der Augsburger Straße zu bauen, fand indes keine Zustimmung. Der Grund: Die Kommune ist nicht zuständig, die Durchgangsstraße gehört dem Freistaat.

Und genau deswegen verfolgt die Gemeinde eine Anregung des Höfaer Bürgers Robbin Westphal nicht weiter: Er wollte prüfen lassen, ob sich der Verkehrsfluss an der Ampel in der Odelzhausener Hauptstraße durch eine Optimierung der Schaltung verbessern lasse. Aber auch hier ist der Freistaat zuständig, wie Trinkl erläuterte. Mittelfristig wird sich die Lage jedoch ändern, denn das staatliche Bauamt plant, an der Kreuzung Linksabbiegespuren einzurichten.

Auf dem Treffen in Sixtnitgern hatte Anton Hassmann vorgeschlagen, im Rathaus eine integrative Anlaufstelle zu schaffen, die als Vermittler zwischen Ehrenamt, Gemeinde und Politik dienen könnte. Bürgermeister Trinkl wie auch der Rat sprachen sich gegen eine eigene Kostenstelle für diese Aufgabe aus. "Wer ein Anliegen hat, kann sich jederzeit an uns wenden", betonte der Rathauschef.

© SZ vom 28.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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