Auszeichnung:Trainieren wie Leistungssportler

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Staatssekretär zeichnet das Ruderteam des Josef-Effner-Gymnasiums und die Volleyballer des Ignaz-Taschner-Gymnasiums für ihre sehr guten Leistungen in bundesweitem Wettbewerb aus

Von Johannes Korsche, Dachau

Das Kultusministerium hat die 27 erfolgreichsten Schulsportmannschaften Bayerns geehrt. Ausgezeichnet wurden Schüler, die im vergangenen Jahr in nationalen oder internationalen Wettbewerben Erfolge feierten. So wie ein Ruderteam des Josef-Effner-Gymnasiums (JEG) und eine Volleyballmannschaft des Ignaz-Taschner-Gymnasiums (ITG). Beide Mannschaften nahmen am Bundesfinale von "Jugend trainiert für Olympia/Paralympics" in Berlin teil. Die Volleyballer sind in ihrer Altersklasse amtierender Deutscher Meister, die Ruderer erkämpften sich den dritten Platz. "Die Schüler waren mächtig stolz", sagt Tom Schulz, Ruder-Trainer am JEG. Kein Wunder, denn Georg Eisenreich, Staatssekretär für Bildung und Kultus, überreichte die Auszeichnungen im Kaisersaal der Münchner Residenz.

Die ausgezeichneten Schüler sind zwischen 15 und 17 Jahre alt. Eigentlich sind sie im Prüfungsstress, trotzdem trainieren sie oft und intensiv. Die herausragenden Platzierungen sind das Ergebnis sehr harter Arbeit. Schlagmann Felix Eckstein, Steuerfrau Nina Eckstein, Sönke Mensing, Ferdinand Weigl und Maximilian Reichelt, die fünf geehrten Ruderer, absolvieren acht Einheiten in der Woche, die Volleyballer zwischen drei und sechs. Für die Ruderer ist nur montags trainingsfrei, an den Wochenenden trainieren sie dafür zweimal täglich. Sie rudern zwischen zwölf und 20 Kilometer pro Einheit. "Das ist Leistungssport", ordnet Schulz ein. Zusätzlich organisiert der Lehrer ein Trainingslager an der Ruderregatta in München.

Beide Schulen arbeiten in dem Projekt "Schule und Verein" mit Sportvereinen zusammen, um die Schüler möglichst gut zu fördern. "Ich versuche bei den Schülern anzuschieben, dass sie in einen Sportverein gehen", sagt Thomas Bruckmann, der die Volleyballmannschaften auf dem ITG betreut. So ambitioniert die Schüler auch trainieren, eine Karriere im Leistungssport plant keiner: "Mit dem Rudern kann man kein Geld verdienen", sagt Schulz. Und auch für die Volleyballer ist das "nicht der einzige Lebensentwurf". Dabei könnten die drei Talentiertesten Lukas Pfretzschner, Simon Pfretzschner und Vincent Graven "wenn sie es durchziehen, bestimmt einmal Bundesliga spielen", sagt Bruckmann. Lukas Pfretzschner war schon in der vergangenen Saison Teil der Zweitligamannschaft des ASV Dachau. Beide Trainer bemerken aber, dass die jüngeren Jahrgänge schwerer zu motivieren sind. "Mit dem Wechsel auf das G 8 gab es schon einen ziemlichen Schnitt", sagt Bruckmann. Auch bei den Ruderern seien aus den unteren Jahrgängen nicht viele Schüler dabei, erzählt Schulz. Vielleicht lassen sich auch die Fünftklässler mit solchen Erfolgen für das Rudern und Volleyballspielen motivieren. Denn sowohl Schulz als auch Bruckmann wollen im kommenden Jahr mit ihren Mannschaften "wieder angreifen".

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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