Auszeichnung in Dachau:Integration durch Mobilität

Berufsschule erhält Preis für Verkehrserziehung

Für ein Projekt zur Verkehrserziehung wird die Berufsschule Dachau an diesem Donnerstag mit einem Preis der Landesverkehrswacht Bayern und des TÜV Süd ausgezeichnet. "Verkehrssicherheit für berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge" heißt das Projekt, entwickelt hat es Isabelle Bichler, Oberstudienrätin und Lehrerin in den Integrationsklassen an der Berufsschule. "Schon die Tatsache, dass man an einer roten Ampel stehen bleiben muss, ist vielen neu", sagt Bichler. Sie will erreichen, dass sich die Schüler sicher in den Straßen bewegen, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Die Schüler werden zunächst in der Theorie unterrichtet, danach auf dem Verkehrsübungsplatz, dann unter Anleitung von Polizisten auf den Dachauer Straßen. Die Polizei ist Kooperationspartner und heißt das Projekt sehr gut. Richard Wacht sieht die Schulung als "notwendige Basis" für vielleicht einen späteren Führerschein. Die Flüchtlinge sollen zugleich die Polizei als "Freund und Helfer" kennenlernen, wie Bichler sagt. Denn in dieser Rolle kennen sie Polizisten in ihren Heimatländern nicht unbedingt. Die Dachauer Beamten sollen einerseits freundliche Unterstützer sein, andererseits als Autorität akzeptiert werden, egal, ob Mann oder Frau. Der Preis wird unter anderem von Ministerialdirigent Stefan Graf vom Kultusministerium verliehen und ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert, die sich die Berufsschule Dachau mit drei weiteren Preisträgern teilen wird. Der Förderpreis wird seit 2012 verliehen und soll beispielhafte Konzepte der Verkehrserziehung bekannt machen und ihre Verbreitung in ganz Bayern anregen.

© SZ vom 04.05.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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