Auszeichnung für Ehrenamtliche:Bergkirchens gute Geister

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Heimatforscher Andreas Wagner und der in vielen Vereinen aktive Thomas Schell erhalten die silberne Bürgermedaille

Von Petra Schafflik, Bergkirchen

Sie sind die Seele einer jeden Gemeinde, sie bereichern das Zusammenleben, bieten Hilfe und Unterstützung in den unterschiedlichsten Lebenslagen: Bürger, die sich einbringen in die Gemeinschaft und in unterschiedlichsten Bereichen mithelfen. Auch in Bergkirchen sind es einige hundert Männer und Frauen, die in Vereinen und Organisationen Kinder, Jugendliche und Senioren betreuen, kulturelle Veranstaltungen und traditionelle Feste auf die Beine stellen, in der Bücherei mitarbeiten, sich um Geflüchtete kümmern, für den Naturschutz arbeiten oder in der Feuerwehr für die Sicherheit ihrer Mitbürger sorgen. "Sie alle leisten ehrenamtliche Arbeit vom Feinsten, die Gemeinde wäre arm und grau ohne sie", betonte Bürgermeister Simon Landmann (CSU) bei der traditionellen Weihnachtsfeier der Gemeinde.

Andreas Wagner ist durch seine heimatkundlichen Studien inzwischen Experte für Gröbenried. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Dieses Fest zum Jahresausklang mit Gemeinderäten, Rathausmitarbeitern und Ehrengästen fand heuer erstmals in der festlich geschmückten neuen Schulmensa statt. Dort wurden, wie es nun schon seit einigen Jahren Tradition ist in Bergkirchen, auch in diesem Jahr einige Bürger besonders ausgezeichnet. "Denn dieses ehrenamtliche Engagement ist alles andere als selbstverständlich", sagte Bürgermeister Landmann. Die silberne Bürgermedaille erhielten in diesem Jahr der Gröbenrieder Andreas Wagner und Thomas Schell aus Kreuzholzhausen.

Hilft überall im Dorf mit: Thomas Schell ist Mitglied sämtlicher Vereine in Kreuzholzhausen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Als Heimatforscher hat sich Andreas Wagner besonders für die Ursprünge von Gröbenried und die Geschichte der Moosgebiete interessiert. Beim Sammeln der unterschiedlichsten interessanten Daten habe "der Anderl" rasch erkannt, dass für eine fundierte Aufarbeitung fachliches Grundwissen nötig ist, sagte der Bürgermeister in seiner Laudatio. Um seinem Engagement eine solide Grundlage zu geben, habe Wagner ein zeitintensives Heimatforscherseminar absolviert, um zu erfahren, wie Daten verarbeitet, Bilder katalogisiert, die altdeutsche Schrift gelesen und historische Quellen gezielt gefunden werden. Seine intensiven Studien zu den Ursprüngen des heute 227 Einwohner zählenden Dorfes Gröbenried, zu allen Anwesen dort mit ihren verwandtschaftlichen Verbindungen, macht ihn "zum Experten für Gröbenried". Auch für das geplante Mahnmal am Kulturhaus Eschenried stellt Wagner jetzt historische Nachforschungen an. Gerade das Leben der dort während des Ersten Weltkriegs untergebrachten Kriegsgefangenen habe Wagner "großartig in Text und Bild" dokumentiert. Über die historische Forschung hinaus sei Wagner "ein wichtiger Sprecher für unsere Bürgerinnen und Bürger in den Moosortschaften geworden." Zudem bringe er sich beim Schützenverein Spielhahn Gröbenried mit den Böllerschützen ein und leite mit viel Liebe den Volkstanzkurs im Kulturprogramm.

Auch Thomas Schell ist mit großem Einsatz aktiv rund um sein Dorf Kreuzholzhausen. Beim Bau des dortigen "Gmoahaisls", einem kombinierten Bürger- und Feuerwehrhaus für die gesamte Dorfgemeinschaft, "warst Du von der ersten Stunde an dabei", betonte Landmann in seiner Laudatio. Und überall im Ort, wo Unterstützung gefragt war oder ist, sei Schell aktiv dabei, "alles ehrenamtlich." Als Mitglied in sämtlichen Kreuzholzhausener Vereinen habe Schell immer dann selbstverständlich mitgewerkelt, wenn irgendwo Arbeiten anstanden. Egal ob Schießstand-Modernisierung im Schützenverein oder beim Bau einer Bühnenkonstruktion für die Weihnachtsaufführung der Feuerwehr - "Du bist stets zur Stelle." Auch über das Vereinsleben hinaus sei Schell aktiv. "Du hilfst und das ohne großes Aufhebens."

© SZ vom 31.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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