Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte:Extremisten im Blick

Rechtsradikalismus in Bayern: Auf ihrer Suche nach neuen Anhängern haben hat sie Szene besonders Jugendliche im Blick. Eine Ausstellung informiert über Strukturen, Strategien und Wertvorstellungen.

Die Ausstellung "Rechtsradikalismus in Bayern" der Friedrich-Ebert-Stiftung ist bis zum 10. Oktober in der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau zu sehen. Ergänzt wird sie durch die Ausstellung "Opfer rechter Gewalt", die rechtsradikale Übergriffe in Deutschland mit Todesfolge seit 1990 dokumentiert.

Jugendliche sind ein bevorzugtes Ziel der rechtsextremistischen Agitation. Rechtsextremisten versuchten, ihre demokratiefeindliche Ideologie unter anderem durch Musikangebote, durch die Verteilung von Propagandamaterialien vor Schulen und durch ihre Internetangebote an diese Zielgruppe heranzutragen, heißt es in einer Mitteilung der Versöhnungskirche.

Ausfluss dieser rechtsextremen Einstellungen seien aber auch Straf- und Gewalttaten. Die Vorfälle in Bayern halten die Ausstellungsmacher ebenso wie in den anderen Bundesländern für besorgniserregend. Rechtsextremes Denken verletze die Menschenwürde und verstoße gegen die im Grundgesetz festgelegten Grundrechte der Menschen in Deutschland.

Dem will die Ausstellung entgegenwirken, indem sie über Strukturen, Strategien und Wertvorstellungen des Rechtsradikalismus in Bayern informiert. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf die Jugendszene gelegt. Das Wissen um einschlägige Symbole, Codes und Moden ist wichtige Voraussetzung für die Beschäftigung mit rechten Jugendkulturen.

Verschiedene Bereiche der intellektuellen Szene, der Internet- und der Frauenszene und die regionale Vernetzung werden dargestellt. Auf den letzten vier Tafeln werden verschiedene Formen, Aktionen und Initiativen vorgestellt, die sich für die Abwehr des Rechtsextremismus engagieren und gleichzeitig demokratisches Bewusstsein und die Bereitschaft zum zivilgesellschaftlichen Engagement wecken wollen.

Die Ausstellung ist von Dienstag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr und am Sonntag von 11 bis 13 Uhr geöffnet.

© SZ vom 02.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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