Aus dem Gemeinderat:Grenzwertig

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Park-und-Rideplatz in Petershausen wird nochmals erweitert

Von Petra Schafflik, Petershausen

Einfacher geht es nicht, möchte man meinen: Weil der für den gesamten Münchner Norden zentrale Park-und-Ride-Platz an der S-Bahn-Endstation

Petershausen täglich überfüllt ist, müssen mehr Stellplätze her. Da passt es gut, dass die Gemeinde geeignete Flächen besitzt und das Kommunalunternehmen Petershausen eine Erweiterung finanzieren und umsetzen will. Doch was simpel klingt, erweist sich in der Praxis als kompliziert und langwierig. Denn obwohl der Gemeinderat das Projekt bereits 2013 auf den Weg brachte, war seitdem nichts mehr davon zu hören. "Drei Jahre ging es hin und her, nach welchen Grundsätzen die Fläche zu behandeln ist", erklärte Bürgermeister Marcel Fath (FW) jetzt den Gemeinderäten. Denn je nachdem, ob das Areal als privater oder öffentlicher Parkplatz betrachtet wird, gelten unterschiedliche Regularien und Vorgaben. Doch hofft Fath auf eine endlich tragfähige Lösung.

Demnach wird der bestehende Parkplatz mit seinen bisher gut 1000 Stellflächen im Nordwesten erweitert. Auf einer Fläche von 9000 Quadratmetern entstehen weitere 267 Parkplätze. Autofahrer erreichen das neue Areal über den bestehenden Parkplatz und seine drei Zufahrten. Aber ganz im Norden wird die Option einer künftigen vierten Ausfahrt zur dort geplanten Umgehungsstraße schon einmal vorgesehen. Spezielle Lärmschutzmaßnahmen sind nach dem vorliegenden Gutachten nicht notwendig. Durch die zusätzlichen Fahrzeuge entstünden "keine schädlichen Auswirkungen auf die Nachbarschaft", so die Expertise, die Planer Eckhard Emmel präsentierte.

Allerdings hätte das Ergebnis des Gutachtens anders ausgesehen, würde das Areal als Privatparkplatz gelten. "Dann hätte eine Zehn-Meter-Schallschutzwand nicht gereicht, und die Anlieger müssten künftig im Garten auf eine senkrechte Wand blicken", erklärte der Bürgermeister. Um die Lärmemissionen einzudämmen, sollen künftig zwei von drei Zufahrten nachts per Schranke geschlossen werden. Zwischen 22 Uhr und sechs Uhr können Fahrzeug dann nur im Norden - also abseits der Wohnbebauung - in den Parkplatz ein- und ausfahren. Parallel zur dieser Projektplanung muss auch der Flächennutzungsplan geändert werden. In diesem Kartenwerk ist das gesamte Areal einschließlich des seit 15 Jahren genutzten Park-und-Ride-Parkplatzes noch als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen.

Die Gemeinderäte winkten die vorgelegten Planungen einstimmig durch. "Aber das ist jetzt die letztmalige Erweiterung, sonst steht der Parkplatz nicht mehr in Relation zum Ort", warnte Wolfgang Stadler von der SPD. Außerdem wären weitere Parkplätze zu weit vom Bahnhof entfernt. "Da bräuchten wir einen Shuttlebus." Wenn mehr Stellplätze, dann nur in einer zweiten Etage, also einem Parkdeck über dem Parkplatz, hieß es. Tatsächlich gebe es den Wunsch nach einer weiteren Aufstockung bei Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Landrat Stefan Löwl (CSU) durchaus, wie Bürgermeister Fath berichtete.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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