Altomünster:Weiter Streit um "Holzweg"

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Keine Einigung in Sicht im Zwist um die Verbindungsstraße

Von Horst Kramer, Altomünster

Der Konflikt schien schon eingeschlafen, doch jetzt scheint wieder Bewegung in die Sache "Holzweg" zu kommen, die Verbindungsstraße zwischen dem Altomünsterer Gewerbegebiet und der Staatsstraße 2020 von Dachau nach Altomünster. Altomünsters Bürgermeister Anton Kerle (CSU) hat in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Normenkontrollklage der Dachauer Sektion des Bundes Naturschutz (BN) hingewiesen und darüber geklagt, dass Nachfragen bei Gericht unerwünscht seien.

Zum Hintergrund: Der Streit um die Straße entzweit Altomünster seit bald neun Jahren. Eine Bürgerinitiative erfand damals den Begriff "Holzweg", der seine Doppelbedeutung dadurch erhält, dass die Straße direkt an einem Wäldchen vorbeiführt - dass die Gegner das Projekt für unnötig erachten, versteht sich von selbst. Der Dachauer BN hatte das Normenkontrollverfahren vor rund fünf Jahren ins Rollen gebracht. Es wird vor dem Münchner Verwaltungsgerichtshof verhandelt, Gegenstand ist das damalige Bauleitplanverfahren.

Beim Treffen mit den Einwohnern Altomünsters konnte Kerle indes einen neuen Stand der Dinge verkünden. Er habe kürzlich Kontakt mit der zuständigen Richterin gehabt, diese habe einen Verhandlungstermin Ende des ersten Quartals 2020 in Aussicht gestellt. "Wir wissen davon nichts", erklärte der Dachauer BN-Kreisvorsitzende Roderich Zauscher auf Nachfrage der Dachauer SZ. "Wir haben vom Gericht bis heute keine Erwiderung der Marktgemeinde auf unsere damalige Klage erhalten." Der Normalfall sei, dass die andere Partei die Stellungnahme der Gegenseite sofort erhalte, sobald sie beim zuständigen Richter eingegangen sei. Er vermutet, dass die Kommune bis jetzt das Verfahren gescheut habe. Tatsächlich hatte sich Kerle auf der Bürgerversammlung sehr vorsichtig zu den bisherigen eigenen Aktivitäten geäußert und berichtet, dass er ein weiter gehendes Engagement bei ungewissem Ausgang gescheut habe. Doch seit kurzem habe man alle Unterlagen "beisammen".

Zauscher Rat an die Altomünsterer Gremien lautet: "Lassen Sie die Pläne fallen, die Straße ist überflüssig." Er verweist auf einen möglichen Folgeschritt: "Selbst wenn die Gemeinde sich bei dem Normenkontrollverfahren durchsetzen sollte, müsste sie im Anschluss Grundstücke enteignen, um die Straße bauen zu können." Das könne Jahre dauern, der Ausgang sei ungewiss.

© SZ vom 04.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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