Das die Umsetzung des geplanten Freiflächen-Photovoltaikprojekts nördlich des Altomünsterer Ortsteils verzögert sich weiter. Für das rund neun Hektar große Areal, das jährlich rund fünf Megawatt Sonnenstrom erzeugen soll, muss ein Blendgutachten erstellt werden, wie auf der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats bekannt wurde. Der Fachbereich Technischer Umweltschutz des Landratsamts fordert eine Untersuchung der gespiegelten Sonnenstrahlen auf den Straßenverkehr der Ortsverbindungsstraße zwischen Rudersberg und Thalhausen.
Im Januar wurde der Gemeinderat von einem Gutachten in Kenntnis gesetzt, das der Betreiber des Sonnenstromkraftwerks sogenannte "Lerchenfenster" anlegen muss, da auf dem Areal einige Brutpaare der inzwischen selten gewordenen Feldlerche leben - ökologisch gepflegte Kleinsthabitate, auf denen der geschützte Vogel starten und landen kann.
Für weitere Diskussionen sorgte im Gemeinderat die Stellungnahme des Landesbunds für Vogelschutz (LfV). Die Vogelexperten schlagen vor, nur solche heimischen Büsche und Sträucher an den Rand dem Standort der Anlage zu pflanzen, die als gefährdet gelten, etwa Schwarze Johannisbeere, die Rotblatt-Rose oder die Kornelkirsche, die auch als Gelber Hartriegel bekannt ist. Der LfV riet von der Anpflanzung von Haselnuss und Rotem Hartriegel ab. Jeder Gartenbesitzer weiß warum: Beide wachsen extrem schnell und müssen ständig beschnitten werden; beide breiten sich selbständig aus und erdrücken förmlich die Nachbargewächse; ein Haselnussstrauch wird zudem bis zu fünf Meter hoch. Die Vogelschützer sprechen von massiver Ausbreitung. Dennoch empfahl die Gemeinde in ihrer Stellungnahme die Anpflanzung beider Arten. Dies lehnte der Gemeinderat aber mehrheitlich ab, nachdem sich auch Bürgermeister Anton Kerle (CSU) dagegen ausgesprochen hatte. Kram