Altomünster:"Und lasst uns fleißig sein"

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Von Dorothea Friedrich, Altomünster

Weil die Freie Wählergemeinschaft Altomünster (FWG) 50 Jahre alt geworden ist, gönnte sie sich im Stammlokal, dem Kapplerbräu, einen Rückblick auf die buchstäblich wechselvolle Geschichte der Organisation, dazu einen Ausblick und eine zünftige Feier. 70 Interessenten - Vereinsmitglieder gibt es bei der FWG nicht - und etliche Gemeinderäte waren gekommen. Bürgermeister Anton Kerle (CSU), der Zweite Bürgermeister, Josef Wiedmann (FWG) sowie Josef Baumgartner, Bürgermeister von Schwabhausen und Vorsitzender des Kreisverbands der Freien Wähler, waren ebenfalls zur Gratulationscour erschienen. Immerhin stellt die FWG zehn Gemeinderatsmitglieder in der Marktgemeinde. Kerle hob die Bedeutung der FWG als "Plattform für Bürger, die kommunale Interessen im Blick haben" hervor, er lobte die Toleranz ("kein Gruppenzwang") und die Geschlossenheit der Wählervereinigung: "Es gibt keine Zersplitterung in Ortsteillisten."

Wohl aber gab es im halben Jahrhundert FWG durchaus "Bäumchen-Wechsel-dich"-Spiele von und zur FWG, der CSU und der SPD, wie Wilhelm Liebhart in seinem Festvortrag anmerkte. Der Historiker hatte als Leitfaden die programmatischen Aussagen diverser Wahlprogramme der FWG gewählt. Darin wurden 1978 die reibungslose Eingliederung aller Gemeindeteile, Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls aller Bewohner, gleiche Behandlung aller Gemeindeteile, Erstellung eines Gemeindeentwicklungsplanes, bürgernahe und bürgerfreundliche Verwaltung sowie soziale Einrichtungen" gefordert. Etliches ist mittlerweile Realität, etliches auf den Weg gebracht, nicht zuletzt, weil "die Gemeinde Altomünster von der Freien Wählergemeinschaft und der CSU politisch bestimmt wird", wie es in einer Ortschronik der SPD heißt, aus der Liebhart zitierte. Kein Grund, sich zurückzulehnen: "Für den Gemeinderat wie für unsere Gruppierung gibt es viel zu tun. Und lasst uns fleißig sein", sagte FWG-Sprecher Hubert Güntner: "Der Marktgemeinderat ist weder homogen noch immer der gleichen Meinung."

© SZ vom 14.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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