An der Grund- und Mittelschule Altomünster wird auf jeden Fall Jugendsozialarbeit eingeführt werden. Der Gemeinderat und der Schulverband Altomünster haben beschlossen, ihren Anteil an der Finanzierung zu übernehmen. Auch der Landkreis übernimmt einen Teil der Kosten. Unsicher ist noch, ob ein Zuschuss der Regierung von Oberbayern genehmigt wird. Das werde aber nichts mehr an der Entscheidung ändern, sagt Altomünsters Bürgermeister Anton Kerle (CSU). Jeweils eine halbe Stelle soll nun an der Grund- und an der Mittelschule eingeführt werden. "Wir möchten, dass den ganzen Tag jemand da ist", sagt Kerle.
Eine vom Landkreis in Auftrag gegebene Sozialraumanalyse ergab, dass es an mehreren Schulen im Landkreis Bedarf an Jugendsozialarbeit gibt. Neben den Schulen in Altomünster ist sie auch an den Grundschulen Dachau-Ost, Dachau Augustenfeld, Markt Indersdorf, Weichs und Petershausen nötig. Das liegt an der steigenden Zahl verhaltensauffälliger Kinder, die laut Experten von ihren überforderten Eltern vernachlässigt werden. In der Grundschule Altomünster sind fünf bis sechs Schüler pro Klasse betroffen. Damit Kinder mit familiären Problemen aufgefangen werden können, benötigen Eltern und Lehrer Unterstützung von Sozialpädagogen. An der Mittelschule sind bereits zwei tätig: Katharina Bäsler und Sebastian Jäger. Sie könnten in Zukunft auch die Jugendsozialarbeit übernehmen.
In Altomünster wird nicht nur die Jugendsozialarbeit, sondern auch die Einführung eines Ganztagssystems diskutiert. Bei einer Verbandsversammlung beriet der Schulverband über ein offenes Ganztagsangebot an der Mittelschule. Da es jedoch nur fünf Anmeldungen für ein solches Angebot gegeben hatte, wurde das Vorhaben aufgrund zu geringer Nachfrage abgelehnt. Lediglich zwei gebundene Ganztagsklassen wird es ab dem neuen Schuljahr geben.