2017:Jugendzentrum Altomünster zieht in ehemaliges Bahnhofsgebäude

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Moderner und attraktiver soll die neue Eirichtung sein, doch es gibt auch Kritik und zwar am Standort.

Von Robert Stocker, Altomünster

Gute Nachrichten für junge Leute in Altomünster: Die Gemeinde stellt ihnen ein neues Domizil zur Verfügung. Das bisherige Jugendzentrum gegenüber dem alten Kindergarten am Klosterberg soll in das Bahnhofsgebäude ziehen. Der alte Bahnhof wird barrierefrei ausgebaut und im Zuge des Umbaus auch energetisch saniert. Dafür erhält die Gemeinde Fördermittel in Höhe von 160 000 Euro. Der Baubeginn soll im Frühjahr 2017 erfolgen.

Das Haus, in dem das Jugendzentrum bisher untergebracht war, ist in die Jahre gekommen. Die Gemeinde entschloss sich, das Gebäude zu sanieren und es anschließend als Haus für die Bildung zu nutzen. Geplant ist, dass dort die Volkshochschule und die Gemeindebücherei einziehen soll. Deshalb suchte die Gemeinde nach einem neuen Standort fürs Jugendzentrum. Fündig wurde sie auf dem Bahnhofsgelände. Das Gebäude ist seit 20 Jahren im Besitz der Kommune und wurde in den vergangenen Jahren gewerblich genutzt. Es beherbergt eine Kneipe mit Pizzeria, die bis Ende des Jahres aus dem Bahnhofsgebäude ausziehen soll. Die Gemeinde hat den Pachtvertrag inzwischen gekündigt.

Damit das Jugendzentrum in den ehemaligen Bahnhof einziehen kann, ist ein größerer Umbau nötig, der behindertengerecht gestaltet wird. Der Zugang zum Gebäude und alle Räume werden barrierefrei. Wie das alte Bahnhofsgebäude wird auch das Jugendzentrum zwei Ebenen haben, die auch Rollstuhlfahrer durch den Einbau eines Aufzugs erreichen können. Vom Gebäude bleiben nur die Außenmauern stehen. Neben dem Hublift wird auch ein behindertengerechtes WC installiert. Der Umbau des alten Bahnhofs wird auch dazu genutzt, das Gebäude "energetisch aufzumöblen", wie Geschäftsleiter Christian Richter sagt. Für die energetische Sanierung und den barrierefreien Bau erhält die Gemeinde Fördermittel vom Staat. Sie hat bereits den Zuschlag über 160 000 Euro erhalten; im Gemeindehaushalt sind 100 000 Euro für das Projekt vorgesehen.

Brettspiele und Billard

Das Raumkonzept wurde mit Jugendpfleger Marlon Köhler abgesprochen. Demnach wird es einen zentralen Bereich mit Theke geben; von dort führen die anderen Räume sternförmig weg. Neben einem Musik- und Computerraum ist auch eine Ecke für Brettspiele geplant. Außerdem wird es einen Billardtisch geben. Die Mädchen können sich in ein Zimmer zurückziehen, das ihnen vorbehalten ist. Die gesamte Nutzfläche umfasst etwa 140 Quadratmeter. Die Terrasse des Bahnhofsgebäudes wird überbaut und in das Jugendzentrum miteinbezogen. Im Herbst nächsten Jahres soll das neue Jugendzentrum bezugsfertig sein.

Der Standort am Bahnhof sei für ein Jugendzentrum ungeeignet, gab es kritische Stimmen in der Gemeinde. Man dürfe Jugendliche nicht zur "Szene" führen. Diesen Kritikern nahm Sylvia Neumeier den Wind aus den Segeln. Auf Einladung der Gemeinde erklärte die Geschäftsführerin der Dachauer Drogenberatungsstelle Drobs e. V. im Gemeinderat, dass dieser Standort auch einen Lerneffekt haben könne. Zudem wird Jugendpfleger Marlon Köhler während der Öffnungszeiten des Jugendzentrums als Aufsichtsperson ständig anwesend sein. Köhler arbeitet seit 1. Januar 2014 für die Gemeinde. Richter: "Er macht gute Arbeit, wir haben ihn aus der Kooperation Jugendarbeit herausgekauft."

© SZ vom 03.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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