Altomünster:Erfolgreiche Museumspädagogik

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Claudia Berger-Jenkner und ein Kurs beim Malen direkt in der Ausstellung "Winterzauber" im Museumsforum von Altomünster. (Foto: Museumforum)

Begleitprogramm der Ausstellung "Winterzauber" in Altomünster begeistert Kinder, Lehrer und Eltern

Als Begleitprogramm zu seiner aktuellen Sonderausstellung hat das Museum Altomünster seinen jüngsten Gästen ein ganz besonderes Angebot gemacht. In Zusammenarbeit mit der Kunsthistorikerin und Museumspädagogin Claudia Berger-Jenkner aus Dachau wurden offene Familienführungen mit Workshops sowie Führungen mit Workshops für Kindergärten, Horte und Schulen entwickelt. Mehr als 150 Kinder mit ihren Erzieherinnen und Lehrerinnen nutzten die Gelegenheit in den vergangenen Monaten.

Zehn Kindergruppen aus Einrichtungen in Altomünster besuchten die Ausstellung "Winterzauber - Der Schnee in Malerei und Grafik". Gemeinsam mit der Museumspädagogin gewannen die Kinder auf einem Rundgang Erkenntnisse über verschiedene künstlerische Techniken, das Malen unter freiem Himmel und die Vorliebe einiger Künstler gerade für die kalte Jahreszeit. Sie hörten von der Künstlerkolonie Dachau um 1900 und wunderten sich über die vielen bunten Farben, die die Künstler dem Schnee verliehen. Spielerisch entdeckten die Kinder auf den Gemälden und in den Grafiken, was Kinder schon vor mehr als 100 Jahren an Schnee geschätzt haben und was Erwachsene am Winter anstrengend fanden.

"Früher war Vieles anders, Manches ähnlich", sagt die Museumspädagogin, die gemeinsam mit den Kindern die Geschichten entschlüsselt, die die Bilder erzählen. "Schneemänner bauen und Schlitten fahren hat auch damals schon den Kindern gefallen, nur konnten sie beides noch mitten auf den Straßen tun, was heute aus verschiedenen Gründen meist nicht mehr möglich ist." Währenddessen kümmerten sich die Erwachsenen um die Vorräte für den Winter und die gefährliche und anstrengende "Ernte" von Eisblöcken aus zugefrorenen Seen, die in der Zeit vor Kühlschrank und Tiefkühltruhe zur Kühlung dienten. Zwar wurde das Leben für die Großen im Winter beschwerlicher, aber es blieb wegen wegfallender Feldarbeit und weniger Jungtieren auf den Höfen mehr Zeit für Geschichten. Erzählt wurde besonders in den langen, dunklen Raunächten rund um den Jahreswechsel.

Nachdem die Kinder das "Märchen vom ersten Schnee" gehört hatten, konnten sie bunte Farben mischen. "Die Kinder werden dabei zu kleinen Farbforschern und ganz nebenbei ergeben sich physikalische Erkenntnisse neben dem ästhetischen Genuss der schönen Mischergebnisse" berichtet Claudia Berger-Jenkner. Zum Abschluss konnten die Kinder ein eigenes Winterbild gestalten, auf dem sie ihren eigenen "Winterzauber" entfalteten.

© SZ vom 06.02.2017 / dfr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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