Wie vom Landratsamt angekündigt, sind die ersten Flüchtlinge für den kleinen Ort Schmarnzell, der zur Gemeinde Altomünster gehört, eingetroffen. Landrat Stefan Löwl (CSU) rechnet damit, dass er 30 Asylbewerber in dem ehemaligen Bundeswehrstandort unterbringen muss. Insgesamt werden 75 Flüchtlinge erwartet, der Großteil kommt in Wohncontainern im Gewerbegebiet von Altomünster unter. Schmarnzell selbst hat 48 Einwohner. Auf einer Informationsveranstaltung vor etwa zwei Wochen mit dem Landrat wurde deutlich, dass sich die gesamte Gemeinde seit Monaten auf deren Ankunft vorbereitet hat.
Wie gut, zeigt eine Ankündigung des Kulturförderkreises unter der Leitung von Uli Schneider, der regelmäßig zu kulturellen und politischen Themen Kulturstammtische im Kapplerbräu organisiert. Schneider schreibt: "Ganz im Sinne einer unbedingt zu erhaltenden Willkommenskultur ändert der Kulturförderkreis Altomünster sein aktuelles Programm und widmet seinen nächsten Stammtisch am Dienstag, 30. Juni, wie schon im Februar dem Thema der Fremden, die immer mehr in unser Land kommen, und für die wir auch Verantwortung tragen. Das Motto stammt aus dem Matthäus-Evangelium: "Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen."
Der Gast des Abends ist Landry Fokam aus Kamerun, für Schneider "ein gelungenes Beispiel der Integration von Fremden in unserem Land". Er hatte seinerzeit das Glück, nicht über die mörderischen Routen des Mittelmeeres fliehen zu müssen, sondern konnte in Deutschland Wirtschaftspsychologie studieren. Heute leitet er den so genannten Store eines großen deutschen Kabelbetreibers in der Dachauer Altstadt. Als engagierter Christ hat er auch ein Buch geschrieben, "Lohn der Dankbarkeit".
Die Veranstaltung des Kulturkreises unter dem Titel "Ein Mitbürger aus Afrika" beginnt am Dienstag, 30. Juni, 20 Uhr im Kapplerbräu. (Weitere Information unter 0171/92 90 507 und im Internet: kfk-altomuenster.de).