Altomünster:Der Krippen-Sammler

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Promi-Krippe: Der oberbayerische Bezirkstagspräsident Josef Mederer, der frühere Bürgermeister Konrad Wagner und Alt-Landrat Hansjörg Christmann. (Foto: Toni Heigl)

Klaus Reinhardt aus Altomünster sucht im Alter von fast 80 Jahren nach einem Nachfolger

Von Franziska Hofmann, Altomünster

Für viele ist die Vorweihnachtszeit begleitet von übermäßigem Konsum, überfüllten Wunschlisten und Stress in der Weihnachtsbäckerei. Für Klaus Reinhardt ist das anders. Der Rentner beschäftigt sich seit Jahren mit den Krippen, welche die Weihnachtsgeschichte bildhaft erzählen. Die SZ stellt in einer Serie bis zum Heiligabend Menschen aus dem Landkreis mit ihren persönlichen Weihnachtsgeschichten vor. In der Geschichte von Klaus Reinhardt geht es um ein ganzes Dorf voller Krippen, das in diesem Jahr nur eine zeigt.

Der Krippenweg in Altomünster ist im vergangenen Jahrzehnt zur Tradition geworden. Am Anfang musste Reinhardt sehr kämpfen, die vielen Krippen in den Schaufenstern seines Dorfes ausstellen zu dürfen. Dieses Jahr gibt es aber nur eine: Reinhardt ist schon fast 80 Jahre alt und hatte dieses Jahr mehrere Krankenhausaufenthalte. Dadurch konnte er die ganzen Krippen in- und außerhalb des Landkreises nicht abholen. Dafür gibt es in diesem Jahr eine ganz besondere Krippe: die Prominentenkrippe. Darin stehen der neue und alte Bürgermeister Anton Kerle und Konrad Wagner, der jetzige und ehemalige Landrat Stefan Löwl und Hansjörg Christmann sowie der Altomünsterer Pfarrer, der Bezirkstagspräsident Josef Mederer und ein ehemaliger Kreistagsabgeordneter. Die Figuren wurden von der befreundeten Künstlerin Waltraud Milazzo aus Ton gefertigt, die Krippe selbst stammt aus Oberbernbach: Ein Schnitzer gestaltete das Gehäuse und ein Künstler malte die Kulisse Altomünsters für den Hintergrund.

Wenn es Klaus Reinhardt nächstes Jahr wieder besser geht, will er sich wieder dem Krippenweg widmen. Aber es ist nicht einfach für den Rentner, allein durch die Gegend zu fahren, um Krippen anzuschauen und die richtigen für Altomünster auszuwählen. Wenn er sich entschieden hat, muss er in die Schaufenster krabbeln, die Krippen hineinhieven, und Lichter und Aufsteller anbringen - knifflige und anstrengende Arbeit. Deshalb sucht Reinhardt noch jemandem, der die Aufgabe langsam übernimmt. Denn in einem Alter von 80 Jahren kann man mit Fug und Recht sagen, dass jetzt dann bald ein anderer dran ist.

© SZ vom 07.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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