Abgelehnt:Veto der Regierung

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Die Gewerbeflächen südlich der Autobahn sind vergeben. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Gemeinde Odelzhausen darf ihr Gewerbegebiet nicht erweitern

Von Horst Kramer, Odelzhausen

Die Regierung von Oberbayern bleibt bei ihrem Veto: Eine Erweiterung des Odelzhausener Gewerbegebiets nördlich der Autobahn A8 kommt für sie nicht in Frage. Trotzdem gibt sich Bürgermeister Markus Trinkl optimistisch. Er wünscht sich auf der Nordseite der Autobahn noch mehr Betriebe. Die Argumentation der Regierung ist aus seiner Sicht nicht stichhaltig, deshalb rechnet er sich Chancen aus, sein Vorhaben doch noch durchsetzen zu können. Der Gemeinderat jedenfalls segnete in seiner jüngsten Sitzung die Expansionspläne erneut ab. Lediglich Roderich Zauscher (BGO) stimmte dagegen, wie schon in den Sitzungen davor.

Schon im vergangenen Jahr verwies die Regierung von Oberbayern darauf, dass Odelzhausen das "Anbindungsgebot" des Landesentwicklungsplans (LEP) verletzen würde, wenn die Gemeinde das Gewerbegebiet im Süden der Autobahn nach Norden ausdehnen würde. Das Gebot untersagt Gewerbeansiedlungen "auf der grünen Wiese", ohne räumliche Nähe zur Kommune.

Der parteilose Bürgermeister Markus Trinkl war sich damals sicher, dass die Behörde ihre Bedenken wieder fallen lassen würde. Denn Markus Söder hatte - noch als Heimatminister - angekündigt, diese Regel aufzuweichen. So kam es auch. Anfang März verabschiedete der Landtag eine modifizierte Version des Landesentwicklungsplans. Ein Faktum, das die Regierungsbeamten in ihrem neuesten Schreiben würdigten. Sie verweisen darauf, dass die Anbindungsregel im Prinzip immer noch gilt, Ausnahmen zwar möglich, aber an einige Bedingungen geknüpft seien. Zum Beispiel daran, dass keine besser geeigneten Flächen in der Kommune zur Verfügung stehen. Und genau da scheiden sich die Geister: Die Regierungsvertreter sind sich sicher, dass in Odelzhausen noch unbebaute Gewerbeflächen vorhanden sind. Bürgermeister Markus Trinkl widerspricht: "Die einzigen freien Flächen direkt südlich der Autobahn sind inzwischen vergeben." Ein württembergisches Logistikunternehmen will sich dort ansiedeln. Das sei längst bekannt. "Und Richtung Süden können wir aus Lärmschutzgründen keine weiteren Betriebe ansiedeln", erklärt Trinkl. Denn dort liege der Weiler Lukka. "Westlich der Kreisstraße DAH6 geht aus dem gleichen Grund auch nichts." Dort befindet sich das Siedlungsgebiet "Große Breiten". Aus diesen Gründen ist der Odelzhausener Rathauschef noch immer optimistisch, dass die oberbayerische Regierung bei der nächsten Auslegungsrunde anders entscheiden wird. Für ihn ist die Erweiterung des Gewerbegebiets auch nach zwei ablehnenden Bescheiden noch immer nicht vom Tisch. Er bleibt hartnäckig.

Das zähe Ringen wirft aber eine Frage auf: Bedeutet der Flächenmangel etwa, dass die Odelzhausener Expansionspolitik an ihr Ende angekommen ist? "Das muss nicht sein", sagt Trinkl. "Nördlich der Autobahn stünde noch ein Streifen zur Verfügung." In unmittelbarer Nachbarschaft zu dem umstrittenen Areal. Diese Flächen könnten allerdings nur genutzt werden, wenn der Gemeinde der Sprung über die sechsspurige Straße gelingt.

© SZ vom 21.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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