45-jähriges Bestehen:"Wunderschön und originalgetreu"

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Mit einer Replik des Lindwurms und dem Eintrag ins Goldene Buch feiern Dachauer und Klagenfurter ihre Partnerschaft

Es ist eine Partnerschaft, die zur Aufarbeitung der Geschichte und zur Erinnerungskultur beitragen soll. Die Vergangenheit verbindet die beiden Städte Dachau und Klagenfurt seit nunmehr 45 Jahren. Aber was sie zusammenhält, ist der Glaube an eine Zukunft ohne Ausgrenzung, Ressentiments und Gewalt. Dies stellt letztlich das verbindende Element dar, wie die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) bei den Feierlichkeiten zum 45-jährigen Bestehen der Partnerschaft am Samstag hervorhob.

Eine "schmerzhafte Vergangenheit" könne eine Basis für eine "dauerhafte und belebte Städtepartnerschaft" sein, sagte sie in ihrer Rede am Klagenfurter Platz. Aus der Geschichte lernen, sich der Aufarbeitung der grauenhaften Vergangenheit der Nazizeit widmen, durch gemeinsame Manifestationen bei Gedenkveranstaltungen, bei Begegnungen mit Überlebenden und Zeitzeugen und bei Holocaustgedenktagen. Es müsse auch künftig eine wichtige Aufgabenstellung bleiben, allen "Formen von Intoleranz in unserer Gesellschaft entgegenzutreten, betonte Mathiaschitz, die auch an die Gräueltaten im KZ Dachau und im Außenlager des KZ-Mauthausen erinnerte.

Danach trug sich die Klagenfurter Bürgermeisterin ins Goldene Buch der Stadt Dachau ein. Mathiaschitz war in Begleitung einer Kärntener Delegation gekommen, darunter auch die Bundesbahner Stadtkapelle Klagenfurt, die gemeinsam mit ihrem Pendant aus Dachau für die passende musikalische Umrahmung am Klagenfurter Platz sorgte. Sie spielten sowohl die österreichische als auch die deutsche Nationalhymne und als Symbol für interkulturelle Verständigung die Hymne der Europäischen Union (EU).

Der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) freute sich über das Jubiläumsgeschenk der österreichischen Partner, ein kleiner Betonlindwurm vom Klagenfurter Künstler Marco Tomasi. Die Replik des großen Originals in Klagenfurt wurde um die Mittagszeit feierlich eingeweiht. "Wunderschön und originalgetreu" sei die Skulptur am Klagenfurter Platz, sagte Hartmann. Der Lindwurm, das Wappentier und Wahrzeichen Klagenfurts, habe es Hartmann besonders angetan, weshalb er sich auch persönlich sehr über dieses Geschenk freue. Die Skulptur sei ein "sichtbares Zeichen" der 45 Jahre alten Freundschaft der beiden Städte, so der Dachauer Oberbürgermeister, der auch von der Hoffnung sprach, dass "in Zukunft die Menschen aus unseren beiden Städten gemeinsam feiern, sich begegnen und diese großartige Städtepartnerschaft weiter vertiefen und mit Leben füllen." Als Vorbild dafür könnte Ludwig Gasteiger von der Soldaten- und Reservistengemeinschaft Dachau dienen. Dieser sei womöglich der "Rekordhalter", so Hartmann, "seit 45 Jahren fährt er einmal im Jahr nach Klagenfurt."

© SZ vom 08.04.2019 / THUE - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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