CSU-Antrag:Ein bisschen Strom

Lesezeit: 1 min

Ladestationen für Handys? Stadt sieht keine Notwendigkeit

Was tun, wenn man als Tourist in München merkt, dass während des Stadtbummels der Akku des Mobiltelefons leer ist? Das Gerät wieder aufzuladen könnte schwierig werden, vor allem, wenn man kein Ladekabel dabei hat. Um diesem Problem abzuhelfen, haben die CSU-Stadträte Kristina Frank, Richard Quaas, Georg Schlagbauer, Thomas Schmid und Hans Theiss beantragt, die Stadtverwaltung möge gemeinsam mit der Tourismus Initiative München prüfen, ob an touristisch attraktiven Orten Ladestationen für Mobiltelefone eingerichtet werden können. Die Prüfung ist erfolgt, allerdings mit dem Ergebnis, dass die Stadt fürs Erste keine Ladestationen im öffentlichen Raum installiert.

In einem Brief an die Antragsteller schreibt Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU), dem Wirtschaftsreferat, dem Schmid ebenfalls vorsteht, sei in den vergangenen Jahren kein Fall bekannt geworden, in dem ein Gast nach einer Lademöglichkeit für sein Handy gefragt hätte. Darüber hinaus weist Schmid darauf hin, dass sich die Münchner Tourismusbranche, also etwa Hotels oder Restaurants, "auf die steigende Präsenz von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets bei ihren Gästen eingestellt" und eine entsprechende Infrastruktur geschaffen habe. Einer Umfrage des Amts zufolge kostet eine Ladestation mindestens 400 Euro, im teuersten Fall schlage sie sogar mit 5000 Euro zu Buche. Hinzu komme ein hoher Verwaltungsaufwand sowie Kosten für die Instandhaltung, zumal die Geräte mitunter mutwillig beschädigt würden.

Ganz ohne das erhoffte Ergebnis bleibt der Antrag dennoch nicht. So hat sich das Kulturreferat bereit erklärt, im Stadtmuseum eine Ladestation für Mobiltelefone einzurichten und zu beobachten, ob das Angebot angenommen wird. Auch die Touristinformation am Rathaus könnte ein Standort für USB-Ports werden. Dies soll, schreibt Schmid, im Zuge der Neugestaltung der Einrichtung geprüft. Ferner verspricht Schmid: "Weiterhin werden wir das Thema ,Ladeinseln' im öffentlichen Raum im Auge behalten und unsere Partner bitten, USB-Ports oder auch Steckdosen in ihren gastronomischen Bereichen, Hotels usw. zu ermöglichen."

© SZ vom 01.02.2017 / wg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: