Corona-Regeln:Das sind die neuen Regeln

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Münchens Sieben-Tage-Inzidenz liegt den dritten Tag in Folge über der 50er-Marke - das macht den Alltag etwas komplizierter

Der Alltag für ungeimpfte Münchnerinnen und Münchner wird noch ein Stück komplizierter. Gerade ist die sogenannte 3-G-Regel in Kraft getreten, schon verschärfen sich die Corona-Maßnahmen am Donnerstag, 26. August, noch einmal. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat für diesen Dienstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 58,9 gemeldet. Weil die Stadt damit den dritten aufeinanderfolgenden Tag über der 50er-Marke lag, greifen strengere Regeln, wie sie in der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung festgelegt sind. Was sich von Donnerstag an bei den Kontaktbeschränkungen ändert:

Private Treffen sind nur noch für maximal zehn Personen aus höchstens drei Haushalten erlaubt - vollständig Geimpfte, Genesene und Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgerechnet. Bei privaten Veranstaltungen aus besonderem Anlass, wie Geburtstags-, Hochzeits- oder Tauffeiern und Vereinssitzungen, sind im Freien nur noch 50 und in Innenräumen 25 Personen zulässig. Und wieder gilt: Geimpfte und Genesene sind quasi Bonusgäste und werden nicht dazugezählt. Die gleichen Begrenzungen - 50 Menschen draußen, 25 drinnen - gelten bei öffentlichen Veranstaltungen aus besonderem Anlass. Wichtig: Die Gäste müssen bei so einer Gelegenheit von Anfang an klar begrenzt und geladen sein. Außerdem zählen hier Geimpfte und genesene Personen mit.

Egal ob öffentlich oder privat: Bei allen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen gilt seit Montag in München bereits die 3-G-Regel. Sie tritt in Kraft, wenn eine Stadt oder ein Landkreis an drei aufeinanderfolgenden Tagen über der Inzidenz von 35 liegt. Und sie besagt: Nur wer vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet ist, darf zum Beispiel in Restaurants, ins Fitnessstudio, Kino oder als Besucher ins Krankenhaus. Ein negativer Schnelltest darf dafür nicht älter als 24 Stunden, ein PCR-Test höchstens 48 Stunden alt sein. Hinzu kommt: Vom 11. Oktober an sind auch die dafür nötigen Antigen-Schnelltests kostenpflichtig.

Die politische Intention hinter der 3-G-Regel ist klar: Menschen sollen dazu gebracht werden, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. In München wurden bislang 1 737 438 Impfungen durchgeführt (Stand 24. August), davon 905 244 Erst- und 832 194 Zweitimpfungen. Die Impfquote in München liegt damit bei 61 Prozent bei den Erst- und 56,1 Prozent bei den Zweitimpfungen.

Es ging schon mal schneller voran, das macht sich auch im Impfzentrum in der Messe Riem bemerkbar. Dort liegt die aktuelle Auslastung der Stadt zufolge bei etwa 35 Prozent der vorhandenen Kapazität. Wie es dort weitergeht, darüber soll am Mittwoch der Feriensenat des Stadtrats in nichtöffentlicher Sitzung entscheiden.

Der Betrieb des Impfzentrums in der Messe Riem ist bislang nur bis Ende September gesichert. Wie aus einer Beschlussvorlage des Gesundheitsreferats hervorgeht, die der SZ vorliegt, soll der Betrieb aber bis Ende April 2022 fortgesetzt werden - allerdings in erheblich reduziertem Umfang. Die Kapazitäten sollen demzufolge um 75 Prozent heruntergefahren werden. Trotzdem soll der Standort beibehalten werden, was schlicht auch daran liege, dass andere Flächen nicht günstiger zu bekommen wären und sich allein die Kosten für einen Umzug und Umbau auf einen siebenstelligen Betrag belaufen dürften. Das Impfzentrum soll also bestehen bleiben, der Fokus aber weiter auf mobilen Impfteams liegen. Aus dem Papier geht hervor, dass auch Szenarien mitbedacht werden, in denen es wieder zu einem erhöhten und schnellen Impfbedarf kommen kann.

Das gilt auch für die Kontaktnachverfolgung, für die die Stadt Kapazitäten einplanen muss. Die sogenannten Contact Tracing Teams (CTT) hätten sich bewährt. Aus der Vorlage geht hervor, dass nun verschiedene Berechnungen aufgestellt werden, bei welcher Inzidenz wie viele Menschen gebraucht werden. Derzeit gehe man davon aus, dass von Oktober an nur noch die halbe Messehalle C 3 für den CTT-Betriebbenötigt wird.

© SZ vom 25.08.2021 / infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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