Chris de Burgh in München:Mit Damen in Rot

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Seit 30 Jahren erholt sich Chris de Burgh nach seinen Münchner Konzerten in der Samtbar Roy. Der Schmachtbarde mit der Samtstimme hat meistens fesche Damen im Gepäck und verrät das ein oder andere Familiendetail.

Matthias Kolb

Chris de Burgh ist überall an diesem Abend. Er lächelt von einem goldgerahmten Bild neben der Bar, er prostet den Besuchern mit einem Sektglas zu und präsentiert am Ecktisch das Cover seiner neuen Platte. Nur wenige sind so oft in der Ahnengalerie des Roy zu sehen wie der irische Sänger, der seit mehr als 30 Jahren hier einkehrt, in die plüschig puffige Samtbar Roy am Sendlinger Tor. Nach jedem seiner Konzerte klingt der Abend hier aus, auch nach dem am Mittwoch in der Olympiahalle.

Alte Freunde, alte Bilder an den Wänden: Chris de Burgh (links) und Roy Dubowy in der Roy Bar. (Foto: Robert Haas)

"Es ist ein besonderer Ort hier", sagt der 62-jährige Schmachtbarde mit sanfter Stimme und deutet auf die opulente Osterdekoration an der Decke. Das liege vor allem an seinem engen Freund Roy Dubowy, der die Bar bis 1998 führte und sogar Taufpate seiner Tochter Rosanna ist. Beide berichten stolz, dass sie 2003 zur Miss World gekürt wurde. Eigentlich kümmert sich Dubowy nun in Italien um Wein und Olivenöl, doch für "Weltstar Chris" eilt er gerne nach München und empfängt ihn an der Seite seines Nachfolgers Günther Grauer mit einem Büffet.

Vorbei sind die Zeiten, als Gäste wie de Burgh, Tina Turner und Michael Jackson hier mit handgemalten Plakaten begrüßt wurden. "Welcome to Roy" steht mit Kreide auf einer Wandtafel sowie auf der prächtigen, mit einer Gitarre verzierten Torte. Den Ehrengast, der lächelnd das Dessert anschneidet, stört das ebenso wenig wie die 50 Fans, die sich das VIP-Paket gesichert haben: Ticket, Bus-Shuttle und After-Show-Party.

Dubowy kanalisiert den Trubel routiniert, die Foto- und Autogrammwünsche von teils in Rot gekleideten Damen. So bleibt Zeit, um über München zu schwärmen, ebenfalls routiniert: "Ich mag die Menschen hier", sagt de Burgh, "die Fans sind immer herzlich." Diese Liebesaffäre halte seit 30 Jahren. "Ich werde sie nicht beenden." Ach. Er spricht, wie er singt.

© SZ vom 08.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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