Champions-League-Finale:Public Viewing im Doppelpack

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Bangen, bibbern, freuen: Das können FC-Bayern-Fans beim Champions-League-Finale auf der Theresienwiese oder im Stadion (Foto: Bongarts/Getty Images)

Fußball-Fans dürfen aufatmen: Es gibt in München doch ein Public Viewing beim Champions-League-Finale - und zwar gleich an zwei Orten. Das Spiel wird auf der Theresienwiese und in der Arena gezeigt. Wer kostenlos im Stadion schauen will, erhält dafür einen ungewöhnlichen Tipp von der Stadt.

Von Dominik Hutter

Nun haben die Fußball-Fans die Qual der Wahl: Zum Champions-League-Finale am 25. Mai sollen in München gleich zwei große Public Viewings stattfinden - eines auf der Theresienwiese und eines in der Allianz-Arena. Darauf einigten sich Dienstagnachmittag Vertreter von Stadt, Polizei und FC Bayern bei einem Treffen im Münchner Rathaus. Die zu erwartenden Verkehrsprobleme rund um die Allianz-Arena sollen mit einem ungewöhnlichen Konzept bekämpft werden: "Ausnahmsweise" appelliert die Stadt an die Fans, mit dem Auto zu kommen und Fahrgemeinschaften bilden. Die Allianz-Arena hat ein Parkhaus mit 11.000 Stellplätzen.

Auf der Theresienwiese ist nach einer Ausschreibung die Münchner Firma Global Concerts zum Zuge gekommen. Bei der für 30.000 Zuschauer zugelassenen Veranstaltung soll es eine 80 Quadratmeter große Hauptleinwand vor der Bavaria geben, ergänzt durch zwei kleinere Leinwände mit jeweils 30 Quadratmetern. Der Eintritt soll "knapp sieben Euro" betragen.

Mega-Party im eigenen Stadion

In der Allianz-Arena müssen die Fans nichts zahlen. Allerdings müssen im Vorfeld kostenlose Eintrittskarten beim FC Bayern besorgt werden, der die Mega-Party im eigenen Stadion ausrichtet. Wegen der Baustelle auf der U-Bahnlinie 6, die damit eine um 40 Prozent eingeschränkte Kapazität hat, werden nur die beiden unteren Zuschauerränge geöffnet - das reicht aber immer noch für 45.000 Fans. Das Spiel läuft auf den beiden je 100 Quadratmetern großen Anzeigetafeln, auf denen auch bei "echten" Partien die besten Spielszenen sowie Ergebnisse und Aufstellungen zu sehen sind.

Heikel war das Thema Verkehr aber auch trotz der Beschränkung der Zuschauerzahl. Denn die Fans müssen zwischen Alte Heide/Studentenstadt und der Arena auf Busse umsteigen - die Gleise sind wegen Bauarbeiten gesperrt. Das von der MVG ohnehin geplante Pendelbussystem wird nun für das Champions-League-Finale zusammen mit dem FC Bayern aufgestockt. Dennoch sei mit Wartezeiten zu rechnen, warnt die Stadt.

Damit nicht alle auf einmal an- und abfahren, wird im Stadion vor und nach dem Fußballspiel Programm angeboten. Trotzdem dürfte es in den öffentlichen Verkehrsmitteln und vor allem auch in den Stationen äußerst eng zugehen. Die MVG hält es für möglich, dass der Betriebsleiter aus Sicherheitsgründen eingreifen und den U-Bahn-Verkehr zeitweise einstellen muss. Denn das von der MVG ausgetüftelte System, bei dem die Busse abwechselnd die Stationen Alte Heide und Studentenstadt bedienen, funktioniert nur, wenn die Fahrpläne eingehalten werden. Kommt an der weiter stadteinwärts gelegenen Alte Heide ein Bus zu spät, blockiert dort ein leerer U-Bahn-Zug die Strecke und damit den nachfolgenden Zug von der Studentenstadt.

Vermutliche keine Party im Olympiapark

Das Party-Doppelpack auf der Theresienwiese und in der Allianz-Arena dürfte das Aus für eine ebenfalls angedachte Großveranstaltung im Olympiapark bedeuten. Die Betreibergesellschaft hatte Pläne für Public Viewings auf mehreren Leinwänden für etwa 40.000 bis 45.000 Fans - in der Olympiahalle, auf dem Coubertinplatz und an der Seebühne. Die dürfte sich, so die Befürchtung der Betreiber, nun nicht mehr rechnen.

Das Olympiastadion, normalerweise an wichtigen Public-Viewing-Abenden erste Wahl, ist an diesem Abend schon belegt. Dort müssen Technik und Bühne für ein Konzert mit "Boss" Bruce Springsteen aufgebaut werden. Fußball lässt sich im Olympiapark trotzdem gucken: auf der Liegewiese der Olympia-Schwimmhalle.

© SZ vom 15.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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