Blaues Blut auf Zeit:Prinzenpaar gesucht

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Nur der Hofstaat tanzt: Der Garde des Laimer Faschingsclubs, hier beim Auftritt des achten Gardetreffens im Oberschleißheimer Bürgerhaus 2013, fehlt es für die kommende Saison noch an den Oberhäuptern. (Foto: Florian Peljak)

Der Faschingsclub Laim benötigt dringend Hoheiten - für die wird es nächsten Fasching besonders entspannt

Von Jana Heigl, Laim

"Spatzl, es gibt Sachen im Leben und besonders im Fasching, die, wenn man's nicht selber erlebt hat, glaubt man's fast nicht", hat Helmut Fischer einmal in seiner Kultrolle als Monaco Franze über den Münchner Fasching gesagt. Das Fieber, das damals die Münchner im Fasching ergriffen hat, das gibt es lange nicht mehr. Und ähnlich, wie der Monaco Franze im Donnersberger Hof weder die erhoffte Lilly noch ein rauschendes Faschingsfest vorfindet, so ist es mit dem Fasching in München heute bestellt.

Das spürt derzeit auch der Faschingsclub Laim. Händeringend sucht er nach einem Prinzenpaar für die nächste Saison, ist aber bisher noch nicht fündig geworden. Was ist nur mit dem Fasching in München los? So musste im vergangenen Jahr die Würmtaler Faschingsgesellschaft Würmesia die gesamte Saison mit nur einem Kinderprinzenpaar bestreiten, weil sich kein erwachsenes Prinzenpaar gefunden hatte.

Christian Beck, der Auftrittsmanager, war selbst einmal Faschingsprinz in Laim. Er hat eine Vermutung, warum die Bewerbungen bisher ausbleiben. "Die Leute denken ja noch gar nicht an den Fasching", sagt er. Für viele sei das noch weit weg.

Hinzu komme die fehlende Zeit und Lust potenzieller Bewerber, sich aktiv im Fasching einzubringen. Dabei ist es dieses Jahr sogar vergleichsweise entspannt: Der Fasching zieht sich nämlich nur vier Wochen lang. Zusätzlich sind die Anforderungen an das Prinzenpaar nicht sehr hoch. Bewerber sollten mindestens 16 Jahre alt sein und Spaß daran haben, im Mittelpunkt zu stehen.

Der Prinz und die Prinzessin müssen nicht einmal ein tatsächliches Paar sein: Es reicht, wenn man einen verständnisvollen Partner zu Hause hat. Auch Tanzerfahrungen sind nicht nötig, es genügt, wenn man in der Lage ist, eine kurze Choreografie auswendig zu lernen. Mit etwas Taktgefühl tut man sich aber trotzdem leichter.

Natürlich hat der Prinzenpaar-Status auch einige Vorteile: Prinz und Prinzessin lernen den Bürgermeister kennen, dürfen in die Staatskanzlei und bekommen den Schlüssel für das Pasinger Rathaus überreicht - alljährliches Highlight für die Tollitäten.

Wer Interesse hat, sollte sich unter Telefon 70 83 04 oder per E-Mail an praesidentin@faschingsclublaim.de melden - um so den Fasching in München wieder etwas aufleben zu lassen.

© SZ vom 27.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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