Bildung:Sechs Jahre tun Realschulen gut

"Man rechnet sich die Zahlen schön" vom 28. Oktober, ein Gespräch mit der scheidenden Münchner BLLV-Vorsitzenden Waltraud Lucic:

Zu dem ansonsten schönen Artikel möchte ich unter der Überschrift "Des einen Freud..." eine kleine Korrektur anbringen.

Frau Lucic äußert im Rückblick auf ihre Tätigkeit, ein großer Fehler von Kultusministerin Monika Hohlmeier sei die Einrichtung der sechsstufigen Realschule gewesen. Nach meiner Erfahrung hat es der Realschule sehr gut getan, nicht mehr ausschließlich in der Pubertät stattfinden zu müssen. Es war nun endlich auch für die musischen Fächer mehr Zeit.

Die Perspektiven, die sich ab Jahrgangsstufe 7 ergaben - unter anderem Französisch als Wahlpflichtfach - erhöhten die Chancen in Richtung Fachoberschule oder Oberstufe des Gymnasiums. Bis heute ein Erfolgsmodell!

Auch für die Hauptschule, die dritte Säule der frühen Differenzierung, ergaben sich neue Möglichkeiten, unter anderem mehr Praxisnähe - und der mittlere Schulabschluss, deshalb "Mittelschule"! Ich kenne viele Lehrerinnen, die hier erfolgreich arbeiten - keineswegs für eine Restschule.

Selber sehe ich den größten Fehler der Ära Hohlmeier in der überstürzten Einführung des achtstufigen Gymnasiums (G8). Zuerst mit einem Riesenaufwand (Intensivierungsstunden, Nachmittagsunterricht) und auf Kosten der erfolgreichen Kollegstufe durchgepaukt - dann mit viel Trara wieder begraben! Schwester M. Beda Rauch, Augsburg

© SZ vom 06.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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