Bilder des Tages: München im Oktober:Auf Parkposition

Pünktlich zu den Herbstferien hat sich erst einmal ein Tief angesagt - und mit ihm grauer Himmel, Wind und Nieselregen. Typisch, werden viele Familien denken, immer wenn Ferien sind und die Kinder mal daheim sind.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Jetzt ist es dann doch ganz schön schnell Herbst geworden in der Stadt. Die Bäume haben nicht nur ihre Farbe gewechselt, sondern beginnen auch, ihr Laub abzuwerfen. Vor der Kirche am Preysingplatz in Haidhausen geschah das so schnell, dass dieser durchaus beachtliche Fuhrpark an Dreirädern ziemlich eingelaubt wurde. Zum Fahren an der frischen Luft war einem in den vergangenen Tagen eher nicht zumute. Pünktlich zu den Herbstferien hat sich erst einmal ein Tief angesagt - und mit ihm grauer Himmel, Wind und Nieselregen. Typisch, werden viele Familien denken, immer wenn Ferien sind und die Kinder mal daheim sind. Doch die Wetterexperten haben zumindest teilweise gute Nachrichten. Es wird zwar nicht wärmer zu Halloween, Allerheiligen und Allerseelen, dafür aber sonniger und trockener. Da steht dem Ausflug in den Tierpark oder an die Isar nichts mehr im Wege. Oder man bleibt einfach wirklich in der Stadt - und probiert den eigenen Radlfuhrpark noch einmal aus, bevor der erste Schnee fällt und die Gefährte womöglich bis zum Frühjahr im Keller verschwinden.

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(Foto: Marc Müller)

Im Tierpark haben die Tierpfleger ihren großen und kleinen Schützlingen Halloween-Überraschungen geschnitzt. Die Elefanten gingen mit wenig Feingefühl ans Werk. Sie hatten den Kürbis mit einem Tritt schnell in rüsselgerechte Stücke verarbeitet. Die Erdmännchen jedoch begutachteten lieber den Inhalt der Kürbisse und hüpften mitunter auch hinein.

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(Foto: dpa)

Mineralien, Edelsteine und Schmuck können Besucher der Mineralientage in der Messe Riem bewundern. Eine Sonderausstellung zeigt anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Freistaats Bayern die "Schätze der Wittelsbacher". Zum Beispiel ist die im Bild gezeigte Brosche von Kaiserin Elisabeth von Österreich - Sissi - ausgestellt. Darüber hinaus gibt es Podiumsdiskussionen, Filme und Vorträge.

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(Foto: Claus Schunk)

Die Ausstellung "1918 - 1928 - 2018: ,Im Westen nichts Neues' als Graphic Novel" zeigt den Stoff von Erich Maria Remarques Roman "Im Westen nichts Neues". Diesen hat Peter Eickmeyer in einer Graphic Novel verarbeitet. Die Bilder sind bis zum 21. Dezember in der Bibliothek der Bundeswehr-Universität in Neubiberg zu sehen.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Jahrzehntelang haben das "Alpenmosaik" des Künstlers Rupprecht Geiger und die Uhr die östliche Fassade des Münchner Hauptbahnhofs geprägt. Seit Mittwoch werden das in den Fünfzigerjahren entstandene Kunstwerk sowie die Uhr, die Rupprecht Geigers ältester Sohn Lenz später gestaltete, abgenommen - als erstes wurden die Zeiger demontiert. Die Fassade steht seit 2008 unter Denkmalschutz. Weil das Empfangsgebäude im kommenden Frühjahr wegen des Baus der zweiten S-Bahn-Stammstrecke abgerissen wird, hat die Bahn beschlossen, das aus 290 Teilen bestehende Plattenrelief und die Uhr zu erhalten, einzulagern und beim Neubau des Hauptbahnhofs irgendwo wieder sichtbar zu machen. Wie und wo, das steht bislang noch nicht fest. Dass die Fassade sachgerecht demontiert wird, darauf achtet die Ingenieurin Astrid Ulrich (oben). Das Mosaik besteht aus Aluminiumplatten in Grau- und Blautönen, die von hinten beleuchtet wurden. Bei der Uhr wurde auf Ziffern verzichtet, da diese aus weiter Entfernung lesbar sein sollte. Julia Geiger, Enkelin des Künstlers und Leiterin des Archivs Geiger, bezeichnet das Relief als "urbanes Zeichen" und "Zeitdokument für die Aufbruchsstimmung der Münchner Nachkriegszeit", da Leuchtreklamen bis 1929 in München verboten waren. Sie galten als "unmünchnerisch". Den neuen Hauptbahnhof baut das Architekturbüro Auer Weber

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Ob an der Isar, in Haidhausen oder auf der Auer Dult: Überall zeigt sich der Münchner Herbst in einer Pracht, als ginge es darum, dem ebenfalls prächtigen Sommer den Rang abzulaufen. In alten Zeiten, als die CSU noch die absolute Mehrheit hatte, hätte der bayerische Ministerpräsident einen Bilderbuchherbst wie diesen zweifelsohne als die Frucht seines herrschaftlichen Wirkens gefeiert. Heute traut er sich das nicht mehr - und wer, mit Verlaub, würde es Söder und seinen Parteifreunden noch glauben? In diesem Fall gilt, was der Dichter Theodor Storm - okay, ein Nordlicht, aber trotzdem begabt - seinerzeit über den Herbst zu Papier brachte: "Und sind die Blumen abgeblüht, / So brecht der Äpfel goldne Bälle; / Hin ist die Zeit der Schwärmerei, / So schätzt nun endlich das Reelle!" Bei aller Freude über die rundum gelungene Performance des Herbsts bleibt ein kleiner, aber doch nicht unwesentlicher Wermutstropfen: Die Tage sind zu kurz. Kaum hat man sich nach dem Büro in die Sonne gesetzt, ist sie auch schon weg. Untergegangen. Unerbittlich. Daran muss der Herbst noch arbeiten. Da hinkt er dem Sommer dann doch noch hinterher.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Mehr als 90 Häuser haben bei der "Langen Nacht der Museen" ihre Türen zu ungewöhnlichen Zeiten geöffnet. Von 19 bis 2 Uhr morgens konnten die Besucher am Samstag zwischen Gemälden, Naturwissenschaftlichem, Historischem und Unterhaltsamen flanieren oder mit einer der sechs Sonder-Buslinien von Location zu Location fahren. Mehr als 23 000, so die Schätzung der Veranstalter, nahmen das Angebot war. Besonders begehrt war die nach längerer Sanierung nun wieder vollständig geöffnete Alte Pinakothek. Zum ersten Mal dabei und gleich mit vorne dran bei den Besucherzahlen war die FC-Bayern-Erlebniswelt. Aber auch das Jagd- und Fischereimuseum (Bild) oder das Bier- und Oktoberfest-Museum stießen auf reges Interesse.

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(Foto: M.Huber, S. Huber, A. Wittmann, K. Empl, M. Félix)

Ein Brandenburger Tor aus Pommes und Gummibären: Fünf Freunde bauen aus Lebensmitteln berühmte Gebäude nach und fotografieren sie. "Wir teilen alle eine Leidenschaft für Kunst und Essen", erzählt Katharina Empl, 34. Nun bringt das Autorenkollektiv sogar einen Bildband heraus.

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(Foto: Robert Haas)

Sonst türmen sich ja nur die Aufgaben, die man vor sich hat - an der Isar dagegen lässt sich davon Abstand gewinnen. Indem man Steine aufschichtet zum Beispiel. Oder indem man einfach nur die frische Luft und die Sonne genießt - zuletzt war es knapp 20 Grad warm, und das im Oktober.

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(Foto: Ingrid Fuchs)

Neulich im Englischen Garten: Der Himmel blau, die Blätter bunt - nichts wie raus also! Bald ist der Oktober schließlich auch schon wieder vorbei und kein Blatt mehr übrig.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Flugwerft Schleißheim bekommt einen sehr großen Neuzugang - eine "Transall" der Bundeswehr. Sie wird mit einer Flügelspannweite von 40 Metern das größte Ausstellungsstück in der Flugwerft. Der Transport gestaltete sich einfach: Das Flugzeug kam nicht etwa per Tieflader, sondern wurde eingeflogen.

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(Foto: Jan A. Staiger)

Das sieht ja mal gemütlich aus, in der Oktobersonne auf dem Sofa fläzen mit direktem Balkonblick auf die Isar. Fragt sich nur: Wie kommt das weiße Sitzmöbel auf die Corneliusbrücke? Aber eigentlich ist das ja auch wieder nichts Neues, dass es sich Münchner auf dem Isarbalkon gemütlich machen können. Bis vor zweieinhalb Wochen stand an dieser Stelle noch ein buntes Klavier, auf dem jeder seinen Sound of Munich klimpern konnte. Das war im Rahmen der jährlichen Aktion "Play me, I'm yours", bei der Passanten an 13 öffentlichen Plätzen in München auf künstlerisch gestalteten Klavieren spielen durften. Vor fünf Jahren gastierte auch zuletzt der Kulturstrand einen Sommer lang auf dem Isarbalkon der Corneliusbrücke. Ach ja, voraussichtlich im kommenden Jahr wird es ein weiteres Möbelstück dort geben: ein Denkmal für König Ludwig II. Bleibt abzuwarten, ob man zu seinen Füßen genau so entspannt auf die Isar blicken kann wie von einem Sofa aus.

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(Foto: dpa)

Die Feuerwehr löscht nicht nur Brände - zum Glück für ein kleines Kätzchen in München. Das wenige Wochen alte Tier hatte sich im Motorraum eines Autos versteckt und war als blinder Passagier fast 200 Kilometer von Passau nach München mitgefahren. Passanten machten am Sonntag die Besitzer des Wagens auf das Katzengejammer aufmerksam, das unterhalb der Motorhaube aus dem Auto drang.

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(Foto: Steiger (03))

Die kleine Katze konnte jedoch zunächst nicht gefunden werden. Erst nachdem die inzwischen zu Hilfe gerufene Feuerwehr einige Teile am Wagen gelockert hatte, konnte sich das Tier selbst befreien. Mit einem Beinbruch wurde es ins Tierheim gebracht. Wie die Münchner Feuerwehr am Montag mitteilte, hat das Kätzchen laut Tierarzt aber gute Aussichten auf Genesung.

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(Foto: Robert Haas)

Es ist vermutlich die erste ihrer Art in der Stadt: die "Oberbürgermeister-Reiter-Ampel" in Laim an der Agnes-Bernauer-Straße. So tituliert haben Kinder ein Lichtzeichen-Provisorium, das seit kurzem auf Höhe der Lutzstraße steht. Endlich steht, sagen viele Familien im Viertel. Jahrelang hatten sie sich gemeinsam mit dem Bezirksausschuss für eine sichere Querung der breiten Durchgangsstraße eingesetzt, weil hier vor allem morgens und mittags zahllose Kinder aus den umliegenden Schulen und Kindertagesstätten mal ohne, mal mit Mama und Papa unterwegs sind - ungeschützt. Die nächsten geregelten Übergänge sind jeweils mehrere hundert Meter entfernt. Die Wende, so sehen es jedenfalls die Laimer Kinder, hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) höchstpersönlich herbeigeführt und zwar durch seinen Besuch Anfang Juni an Ort und Stelle. Es folgten noch drei schlechte Monate, ehe das Provisorium im September aufgestellt wurde: "Du hast nicht gelogen, sondern Wort gehalten. Danke für die Ampel", schrieben an den OB adressiert einige Buben und Mädchen auf ein Schild, dass sie jetzt an die Ampel gebunden und mit ihren Namen gezeichnet haben.

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(Foto: dpa)

Kehraus im Hofbräuzelt: Sentimentale Wiesnbedienungen feiern mit den traditionellen Wunderkerzen den letzten Abend des Oktoberfests, das nach 15 Tagen zu Ende gegangen ist.

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(Foto: Sebastian Beck)

Donald Ganslmeier fährt sein halbes Leben schon in Steilwänden. Doch die Wiesn betrachten die Steilwandfahrer, die es noch gibt, als heiligen Boden. Dort fuhren Legenden. Die Steilwand-Kitty. Die Gebrüder Mack. Gustl Kokos. Siggi Sluppke. Alois Höcherl. Der Löffelhardt. Der Meiners. Dabbert. Blume. Manche hat Ganslmeier, in München groß geworden, noch erlebt. Für ihn ist es deshalb ein Traum, auf dem Oktoberfest zu stehen.

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(Foto: Gabriela Neeb)

In den Kammerspielen steht in dem Stück "Uncanny Vally" ein Roboter auf der Bühne. Mehr zu dem spektakulären Projekt finden Sie hier.

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(Foto: Arri Media)

In seinem neuen Spielfilm erzählt Marcus Rosenmüller die Lebensgeschichte des jungen deutschen Kriegsgefangenen "Bert" Trautmann, der mit Anfang zwanzig in England als Torwarttalent entdeckt wird und schließlich bei Manchester City unterschreibt. Erst als "Kriegsfeind" verpönt, wird er später sogar zum "Fußballer des Jahres" gewählt. Legendär ist das Cup-Finale im Londoner Wembley-Stadion 1956, in dem er seinem Team den Sieg sicherte: Trotz eines Genickbruchs spielte er die zwanzig Minuten bis zum Schlusspfiff weiter. Die Münchner Produktionsfirma "Lieblingsfilm" realisiert den Stoff als internationale Koproduktion. Gedreht wurde im vergangenen August unter anderem in der Olympia-Reitanlage, die zum Manchester-Stadion in den Fünfzigerjahren wird. Die Tribüne aus den Siebzigerjahren wurde mit 300 Statisten in historischer Kleidung besetzt und später in den Arri-Studios vervielfältigt - im Film, der im Frühjahr 2019 in die deutschen Kinos kommt, jubeln 50 000 Fans.

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(Foto: Florian Peljak)

Kind warm einpacken oder nicht? Einfach ist es derzeit nicht, zu entscheiden, ob man beim Ausflug eine dicke Decke mitnimmt oder sich das Gepäck einfach spart - dann aber mit dem Risiko, sich eventuell Erkältungen einzuhandeln. Am Stachus kam kurzfristig etwas Sonne durch die graue Wolkendecke - an diesem Donnerstag sollen es noch ein paar Strahlen mehr werden.

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(Foto: Theresa Parstorfer)

Dem Bayern wird ja eine ganz eigene Lässigkeit oder - wie man im Freistaat eher sagen würde - Griabigkeit nachgesagt. Eine Botschaft wie diese bei der "Jetzt gilt's"-Demo am Tag der Deutschen Einheit verwundert daher nicht: "Liaba a Mass ois wie an Hass". Zehntausende Demonstranten kamen, um gegen Rassismus und gegen einen autoritären Staat zu protestieren. "I bin nur wegam Bier do", sagt dieser Mann und lacht. Wo das ist, das Bier, will ein Mann neben ihm wissen. Wahrscheinlich auf dem Oktoberfest. Aber erstmal wollen sie demonstrieren.

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(Foto: Michael von Hassel)

Gewiss, man kann's auch übertreiben mit der Verherrlichung des Oktoberfests. Daran denkt man zuerst, wenn die Rede ist von "Oktoberfest Cathedrals". Ein Bierzelt als Kathedrale? Klingt irgendwie unpassend: Hier hört man eher selten fromme Gesänge oder gregorianische Choräle. Doch sind die Festzelte erst einmal leer, kehrt wirklich so etwas wie göttliche Ruhe ein, wie die Fotos des Münchner Fotokünstlers Michael von Hassel zeigen.

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(Foto: Christoph Grothgar)

"Ich interessiere mich für die dunklen Ecken", sagt der Fotograf Christoph Grothgar. Mit 41 Jahren war er das erste Mal auf der Wiesn, dann aber gleich täglich, drei Jahre hintereinander. Mit eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern hielt er das Erlebte fest. In seinem Bildband ist allerdings kein einziges Foto vom Kotzhügel zu sehen. Mancher Fotografen-Kollege mache sogar ein Buch aus sowas - "aber da werden Menschen auf der Wiesn von ihrer schlechtesten Seite gezeigt", sagt der 47-Jährige.

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