Betreuung:Entspannung in den Kitas

Weniger Verwaltungsaufgaben für das pädagogische Personal

Sie kämpfen sich täglich durch einen Berg Verwaltungsaufgaben, überprüfen eingehende Anmeldungen ebenso wie Förderanträge oder die Krankentage der Mitarbeiter: Für die eigentliche Arbeit mit Kinder oder Gespräche mit Eltern bleibt in den Chefbüros der Kindertagesstätten kaum Zeit. Dazu kommt der Personalmangel: Manchmal kochen die Leiterinnen höchstpersönlich Mittagessen, weil die Hauswirtschafterin krank ist.

Vor allem die Stadtratsfraktionen von SPD und Grünen setzten sich in der Vergangenheit immer wieder dafür ein, dass pädagogisches Personal auch für pädagogische Aufgaben und nicht für Verwaltungsjobs eingesetzt wird. Am Mittwoch legte das Bildungsreferat dem Bildungsausschuss des Stadtrates eine erste Bilanz über die Anstrengungen vor, die Kita-Leiterinnen zu entlasten, endgültig beschlossen sind die Ausführungen noch nicht.

Ein Ausbau der Computerausstattung soll Entlastung bringen. Die web-basierte Anmeldung im sogenannten "Kita-Finder" hat die Arbeit in den Einrichtungen erleichter: Seit 2015 entfallen jährlich mehr als 50 000 Zusage- und Absagebriefe, die vorher einzeln geschrieben werden mussten. Bis spätestens 2019 sollen Personal-, Kinder- und Einrichtungsverwaltung einfacher werden, verspricht das Bildungsreferat. Zudem hat die Stadtverwaltung ein Modellprojekt entwickelt. Langjährige Mitarbeiter, die laut einem ärztlichen Attest nicht mehr in der Lage sind, eigenverantwortlich im Kinderdienst zu arbeiten, werden umgeschult. 19 Mitarbeiter konnten so bisher gewonnen werden. Sie sollen Verwaltungstätigkeiten wie die Datenpflege, Organisation von Besprechungen, Kontoführung und Schreibarbeiten erledigen. Der Bedarf wäre größer. Außerdem wurde das pädagogische Personal durch die Einstellung von mehr Küchenpersonal entlastet. All diese Maßnahmen trägt die Stadtkasse, der Freistaat bezahlt für nichtpädagogische Mitarbeiter keinen Cent.

© SZ vom 27.10.2016 / mest - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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