Es hätte eine Mutprobe werden sollen. Nachts auf einen Kran steigen. Mitten im Gärtnerplatzviertel. Und oben vielleicht noch ein bisschen Musik machen. Dummerweise waren die drei jungen Männer mit der glorreichen Idee zu betrunken, um den Plan ganz durchzuziehen, sie schafften es nur bis zur Hälfte.
In der Nacht auf Sonntag stiegen sie gegen 3.15 Uhr erst über den Zaun an der Baustelle des Gärtnerplatztheaters und dann auf einen Kran. Das Scheitern der Idee begann eigentlich schon an dieser Stelle: Denn ein Passant hatte das Trio beobachtet und die Polizei informiert.
Die Polizisten forderten die Männer mehrmals mit Lautsprecher-Durchsagen dazu auf, wieder herunterzukommen. Vergeblich. Erst als die Feuerwehr auftauchte, kletterte ein 25-jähriger Student hinunter und erklärte, warum sich die anderen beiden nicht bewegen wollen: Sein 26-jähriger Kumpel sei für den Abstieg einfach zu betrunken. Also musste die Höhenrettung der Feuerwehr anrücken und den Mann mit Seil und Trage vom Kran holen.
Der Dritte, ein 25-jähriger Musiker samt Instrument, war wohl etwas weniger alkoholsiert, er wurde von der Feuerwehr die Leiter im Kran hinabgeleitet. Viele Nachtschwärmer, die noch im Gärtnerplatzviertel unterwegs waren, fühlten sich von der Einlage gut unterhalten, gescheitert ist die Mutprobe trotzdem: Alle drei müssen sich nun wegen Hausfriedensbruchs verantworten und womöglich die Kosten für den Einsatz übernehmen.