Basketball:Bonus mit Sahnehäubchen

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Da macht sich das Training mit de Profis bemerkbar: Matej Rudan erzielt in 33 Minuten 26 Punkte. (Foto: Marcel Engelbrecht /Eibner-Pressefoto/Imago)

Mit dem Sieg in Stahnsdorf bucht der FC Bayern II die nächste Playoff-Runde in der zweiten Liga ProB und erreicht das Saisonziel. Selbst die folgende knappe Niederlage beim Favoriten Münster bringt positive Erkenntnisse.

Von Fabian Dilger, München

Die Kabinenparty fand per Video-Anruf statt: Als der Bayern-Nachwuchs das Weiterkommen in den Meister-Playoffs der zweiten Liga ProB gegen die Stahnsdorf 49ers eingetütet hatte, schaltete sich Bayern-Trainer Andreas Wagner per Handy dazu. "Da war natürlich richtig Action in der Kabine", befand Wagner, der seine Mannschaft zuvor zwei Wochen nicht gesehen hatte. Eine Corona-Infektion hatte ihn erwischt: "Ich hatte schon Symptome. Jetzt geht es wieder", sagte der mittlerweile Genesene. Beim letzten Spiel der Playoff-Runde eins konnte Wagner also nicht dabei sein, sondern nur in der Halbzeit kurz mit seinen Co-Trainern telefonieren. Seine Mannschaft verschaffte ihm mit dem 78:76-Sieg gegen Stahnsdorf aber noch einmal drei weitere Spiele. "Am Schluss war es natürlich glücklich", fand Wagner. Bis 20 Sekunden vor Ende lagen die Bayern mit fünf Punkten hinten, mit einem starken Finish wechselte die Führung aber und Kapitän Erol Ersek versenkte den entscheidenden Dreier. "Stahnsdorf ist einfach eine unglaublich heimstarke Mannschaft, der Druck war vollkommen bei uns", sagte Wagner, der nach dem Sieg dann sofort einen Flug in den Ruhrpott buchen konnte.

Denn zwei Tage und eine Reise quer durch die Republik später mussten die Bayern schon die zweite Playoff-Runde starten, diesmal wieder mit Wagner an der Seitenlinie. Corona-bedingt gibt es keine Playoff-Serien, das Weiterkommen wird wieder in einer Vierergruppe ausgespielt. Die Baskets Münster empfingen die Münchner ausgeruht - genau die Mannschaft, die im ersten Playoff-Spiel die Bayern mit 23 Punkten Differenz (52:75) so richtig abgefrühstückt hatte. Drei Spiele später hatte der FCB aber nicht mehr so viel Respekt und konnte mit den Münsteranern mithalten. "Wir haben aus dem ersten Spiel gelernt. Wir sind mit wesentlich mehr Selbstvertrauen angereist", sagte Wagner. Lediglich die Quote bei den offenen Würfen gefiel dem Trainer nicht, da habe es vielleicht nach der anstrengenden Reise an Kraft gefehlt. Die Bayern konnten das Spiel aber bis zum Ende offen halten, nur fünf schwächere Minuten im Dritten Viertel hatte Wagner gesehen. Am Ende waren es vier Punkte, die bei der 80:76-Niederlage fehlten. "Das war natürlich kein einfacher Trip, aber wir haben eine ansprechende Leistung gezeigt", bilanzierte Wagner zufrieden. Besonders Matej Rudan erfüllte die Aufgaben, die ihm sein Coach mit auf den Weg gegeben hatte: 33 Minuten stand er auf dem Parkett, 26 Punkte erzielte er. Mit dem Ergebnis haben sich die Bayern die Chancen auf ein Weiterkommen zumindest offengehalten.

Am Mittwochabend wartet aber schon das nächste fordernde Spiel, zu Hause in München gegen den VfL Bochum. "Bochum ist für mich der Top-Favorit in der ganzen Liga", schätzt Wagner die Gegner als tief besetzte und erfahrene Mannschaft ein. Spielmacher Niklas Geske etwa sammelte mit Vechta und Ludwigsburg Erstliga-Erfahrung. "Viel trainieren können wir natürlich nicht", sagt Wagner, denn seine Spieler sind während der Woche größtenteils mit Schule beschäftigt. Egal, was in dieser zweiten Playoff-Runde herausspringt, glücklich sind die Bayern schon jetzt mit der bisherigen Saison: "Das ist das Sahnehäubchen obendrauf. Vor allem, was für Mannschaften jetzt schon ausgeschieden sind. Unter den letzten Acht zu sein, ist schon ein super Erfolg."

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