Band der Woche:Millé

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Die soulige Stimme, die gefühlvollen Texte, moderne Melodien - ein Sound, wie fürs Radio gemacht. Spotify nahm den Münchner Pop-Sänger schon in seine internationalen Playlists auf

Von Anastasia Trenkler

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Dating-Apps haben das Kennenlernen revolutioniert: Während sich Großstadtsingles früher noch in Bars und Kneipen trafen, machen sie heute online Bekanntschaft. Aus einer schnell getippten Nachricht ist mittlerweile die ein oder andere feste Beziehung entsprungen, aus Tinder-Dates sogar schon Tinder-Babys. Und überhaupt: Matching-Apps bringen schon lange nicht mehr nur Paare, sondern auch Freunde und neue Kollegen zueinander.

So lernten sich auch der Münchner Pop-Sänger Millé und sein Produzent Hubertus Dahlem (er arbeitete unter anderem mit der Sängerin Marie Bothmer) online kennen: "Vor mehr als zwei Jahren bin ich zufällig auf die App Vampr gestoßen — eine Art Tinder für Musiker", sagt Sebastián Okuagbe, wie der Sänger bürgerlich heißt. Er habe das Programm mehrere Wochen lang genutzt, doch es sei nichts passiert. "Erst kurz, bevor ich die App wieder löschen wollte, bekam ich eine Anfrage von Hubertus Dahlem", sagt der 21-Jährige. Die beiden trafen sich und begannen eine Zusammenarbeit.

Gemeinsam produzierten sie Songs wie "All Good" - Millés als erfolgreichsten Track. Die Single lief in mehreren Radio-Sendern. Spotify nahm sie sogar in seine internationalen Playlists auf. Mittlerweile hören Millé etwa 42 000 monatliche Nutzer des Streaming-Anbieters. "Schon verrückt, wenn ich so darüber nachdenke", sagt der junge Münchner heute, wenn er von seinem Online-Match erzählt.

Millé ist sehr selbstbewusst, ohne arrogant zu wirken. Viel mehr überzeugt er mit seiner positiven Art. "Ich habe in meinem bisherigen Leben schon viele Absagen erhalten. Das hat mich stark gemacht", sagt er. Bevor der Sänger als Millé auftrat, nahm er 2017 an der Casting-Sendung "The Voice Of Germany" teil. Dort schaffte er es bis in die Sing Offs - schied dann jedoch aus. "Natürlich gab es Zeiten, da war ich kurz davor, aufzugeben. Doch nach ein, zwei Tagen erinnerte ich mich an alles, was ich zuvor schon erreicht hatte - und stand wieder auf", sagt Millé.

Kraft und Mut gibt ihm seine Familie: Millés Bruder, mit dem er als Jugendlicher viel musizierte, sei ihm stets eine Stütze. Den entscheidenden Schubs in Richtung Popstar-Karriere gab ihm jedoch seine Großmutter: "Als Kind habe ich häufig MTV und VIVA geschaut und dabei mitgesungen", sagt Millé. Das habe seiner Großmutter gefallen. Sie nahm ihn mit zu den Proben ihres Gospelchors, in dem Millé mehrere Jahre lange mitsang. Im Alter von zwölf Jahren begann er seine ersten Songs zu schreiben - und so nahmen die Dinge ihren Lauf.

"Ich möchte der Welt zeigen, dass es nicht immer nur Künstler aus den USA und UK sein müssen, die international Erfolg haben", sagt Millé. Er möchte auf großen internationalen Bühnen spielen - kein unrealistischer Traum. Schließlich sind seine bisherigen Songs vielversprechend: Die soulige Stimme, die gefühlvollen Texte, moderne Melodien - ein Sound, wie fürs Radio gemacht.

© SZ vom 24.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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