Badeunfall:Von der Isar verschlungen

Zwei sportliche Männer haben es nicht geschafft, an Land zu schwimmen - die Suche nach dem zweiten bei Unterföhring ertrunkenen Mann blieb bislang ohne Ergebnis.

Susi Wimmer

Blumensträuße stecken im Isarkies, darauf ein rotes Pappherz und ein Foto von einem jungen Paar, das in die Kamera strahlt: Hier, genau an dieser Stelle, versuchten Rettungskräfte am Samstag vergeblich, den 26-jährigen Sebastian W. zurück ins Leben zu holen. Der Unterföhringer war, wie berichtet, mit seinem 30-jährigen Freund von einer Mauer aus kopfüber in eine Wasserwalze gesprungen und vor den Augen seiner Freundin ertrunken. Der 30-jährige Sebastian S. wurde bislang noch nicht gefunden.

Blumen liegen am Isarufer, unweit der Stelle, an der Sebastian S. ertrunken ist. (Foto: Foto: Haas)

Drei Tage nach dem Unglück sonnen sich die Badegäste wieder an der Isar. Nur die Kiesbank mit den Blumen ist menschenleer. Spaziergänger bleiben stehen und starren auf den Wasserfall nahe der Mollbrücke. Kaum zu glauben, dass es zwei sportliche Männer nicht geschafft haben, an Land zu schwimmen.

Enorme Sogwirkung

Doch die Sogwirkung hinter der Wasserwalze scheint enorm zu sein: Ein riesiger Baumstumpf dreht sich unablässig im Strudel, das Wasser gibt ihn nicht frei. Reiterstaffeln und Suchhunde sind am Dienstagnachmittag zwischen Freimann und Unterföhring unterwegs und suchen nach Sebastian S.

Vielleicht wurde sein Leichnam von der Strömung mitgerissen und wird spätestens am Wehr in Moosburg entdeckt. Die Polizei wird in mehreren Tagesabschnitten die Isar bis zum Wehr absuchen. Ob die Männer am Unglückstag betrunken waren, steht laut Polizei noch nicht fest.

© SZ vom 15.04.2009/pfau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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