Ausstellungstipp:Unbehaust und schwindelfrei

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"Ich wusste, die ganze Welt ist nur ein sehr kurzer Steg, und keine Angst darf man haben vor der Tiefe darunter." Das Zitat des Autors und Schriftstellers Saša Stanišić hat Albin Zauner auf seiner Website den Bildern seiner Holzfiguren vorangestellt. Diese Worte bringen kurz und knapp die tiefe Bedeutung der Skulpturen und Zeichnungen des preisgekrönten Künstlers auf den Punkt, die unter dem Titel "Unbehaust" noch bis 28. Februar in der Mohr-Villa an der Situlistraße 75 ausgestellt sind. Zauner verwendet für seine geschnitzten Figuren eine der ältesten Energieressourcen der Zivilisationsgeschichte - das Brennholz - als Sockel. Der Sockel symbolisiert für ihn die begrenzte Existenzgrundlage, welcher der Mensch ausgesetzt ist. Das Ausgesetzt-Sein ist Thema in allen seinen Werken. Die Frage, wie fragil unsere Sicherheiten sind, betrifft für ihn jede Person - egal, welcher Herkunft. Der Künstler Zauner, der Malerei und Grafik in München studiert hat, arbeitet als Kunsttherapeut in der Akutpsychiatrie. "Unbehaust" ist mittwochs und donnerstags von jeweils 11 bis 15 Uhr bei freiem Eintritt sowie nach Vereinbarung zu sehen.

© SZ vom 16.02.2016 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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