Augustiner-Brauerei:Großeinsatz für Bruno, den Starken

Sie sind 20 Meter lang und vier Meter hoch: Die Augustiner-Brauerei schafft 17 neue Lagertanks an. Zwei Kräne haben sechs der Kolosse in einem spektakulären Nachteinsatz von der Straße in den Hof gehievt.

Von Thomas Anlauf

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Um die Lagerkapazität zu erhöhen, schafft die Augustiner-Brauerei in der Landsbergerstraße insgesamt 17 neue Lagertanks an. Sechs von ihnen kamen am Wochenende in der Schwanthalerhöhe an. In der Nacht von Freitag auf Samstag mussten sie in den Hof oder direkt ins neue Lager 41 gehievt werden.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Die riesigen Schlepper durften sich mit ihrer tonnenschweren Fracht aus Edelstahl und Aluminium vom Duisburger Hafen aus sogar nachts über die Autobahn nach Süden bewegen. Die Trucks sind tiefer gelegt und die Tanks im Liegen exakt so hoch, dass sie unter den Brücken hindurchpassen. Die neuen Tanks von Paulaner, die im Sommer nach Langwied zum künftigen Brauereistandort gebracht wurden, mussten dagegen mühsam über kleine Landstraßen manövriert werden.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

"Bruno, der Starke" heißt der Kran und stemmt 14 Tonnen locker mit einem Arm. Dabei ist er nur der Kleine, der dem 85 Meter hohen Monsterkran auf der anderen Seite des Backsteingebäudes assistiert. Kran Bruno hievt mit Leichtigkeit den von Scheinwerfern angestrahlten Stahlkoloss in die Höhe, minutenlang schwebt das 20 Meter lange und vier Meter hohe Bierbassin im Nachthimmel.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Dann greift der große Bruder von Bruno zu, hebt dieses seltsame Ufo mit dem Namen 41/10 über das Gebäude hinweg, wenig später landet 41/10 sanft im Innenhof. Bei Augustiner ist es weit mehr als Gewohnheit, warum sich die Brauerei bei den neuen Tanks wieder für liegende entschieden hat. "Das ist eine Firmenphilosophie", sagt Hohenleitner, der Diplom-Braumeister und Getränketechnologe ist. Üblicherweise stellen Brauereien heutzutage ihre Tanks senkrecht. Das spart Platz. Augustiner setzt trotz der beengten Innenstadtlage auf die quer liegenden Stahlbehälter. "Das ist eigentlich sehr teuer, was wir hier machen", sagt er. Aber durch die horizontale Lagerung entsteht deutlich weniger atmosphärischer Druck auf die im vier Meter hohen Tank schwimmende Bierhefe, als bei den Biertürmen anderer Brauereien. Neun Tanks mit 3000 Hektolitern und acht mit 2000 Hektolitern hat Augustiner bei der Oberpfälzer Firma Krones geordert. 4,3 Millionen Liter Bier können darin kühl gelagert werden. Für die Brauerei ist das eine Investition in die Zukunft - und ein Bekenntnis zu München: "Wir bleiben mit der Produktion am Standort, wir gehören ja zum Westend", sagt Hohenleitner.

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