Am Hart:Erst Stillstand, dann das Aus

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Stadt verzichtet auf Gemeinschaftsunterkunft an der Thalhoferstraße und will das Areal wieder begrünen

Von Nicole Graner, Am Hart

Der Standort Thalhoferstraße, der Wohnraum für 200 Flüchtlinge bieten und schon im Juni/Juli 2016 hätte fertiggestellt sein sollen, wird von der Stadt München aufgegeben. Diese Nachricht kam im März nicht unerwartet. Der lange Stillstand auf der Baustelle und die nie bezogenen Container waren Zeichen genug. Nun hat auch der Sozialausschuss der Stadt München am Mittwoch endgültig das "Aus" der Gemeinschaftsunterkunft beschlossen. Die Task Force "Unterbringung Flüchtlinge und Wohnungslose" hatte Anfang März bereits deutlich gemacht, dass eine Neuerrichtung der Unterkunft "nicht vertretbar sei." Auch weil, wie es in der Beschlussvorlage heißt, die Unterkunft "aus heutigen Gesichtspunkten wegen des zu kurzen Abschreibezeitraums" nicht wirtschaftlich sei. Nun soll die Containeranlage zurückgebaut werden und, so bestätigt es das Planungsreferat, die öffentliche Grünfläche wieder "vollständig hergestellt werden".

In der Sitzung des Bezirksausschusses Milbertshofen-Am Hart am Mittwoch forderte der Verein "Zukunft am Hart", dass es für die Pläne zur Erneuerung der Grünanlage eine "Bürgerbeteiligung geben müsse. Auch, so wünscht sich Vorsitzende Christine Frenzel, sollte die Grünanlage dann offiziell den Namen "Bernays-Park" tragen. Bündnis 90/Die Grünen forderten in einem Antrag, dass der Streetballplatz und die Tischtennisplatte an der erhalten bleiben müssten, die für die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft gebaut worden seien. Schnell und kostengünstig sei, so heißt es im Antrag, damit für Jugendliche ein Treffpunkt möglich. Am Hart mangele es sowieso an Angeboten für Jugendliche. Mit der weiteren Bebauung in diesem Gebiet würde sich das noch verschärfen. Das sei eine "gute Sache", betonte auch die SPD. Auch Freie EDP unterstützten den Antrag. Die CSU wollte erst einmal abwarten, was auf dem nun zurückzubauenden Gelände überhaupt passiere und verwies auf den ursprünglichen Antrag und das Versprechen der Stadt, den Platz wieder so herzustellen, wie er vorher war.

© SZ vom 12.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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