Es gab eine Zeit vor dieser Pandemie, und in dieser saß ich einmal mit einer Verlagslektorin im Café. Wir wollten über ein neues Buch sprechen, tatsächlich belauschten wir ein Gespräch am Nebentisch. Zwei, die sich laut über Privatestes austauschten, die von einer Überhöhung des eigenen Empfindens in die nächste rauschten. Der Begriff "Trauma" wurde überdehnt bis zur Unkenntlichkeit. Gegenrede? Nein, nur tiefes, humorfreies Verständnis füreinander. Nachdem wir gezahlt hatten, sagte meine Begleitung: "Das war Woody Allen in schlecht. Ist das etwa ein neuer Trend, so zu reden?"
Gesellschaft:Sehr gekränkt
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Menschen, denen alles zu viel wird, und Menschen, die gegen ihre Benachteiligung vorgehen: Sie suchen neuerdings Zuflucht im Therapie-Jargon. Ziemlich gefährlich.
Kolumne von Jagoda Marinić
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