Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel wird demnächst wieder ohne einen Regionalteil in und für Nordrhein-Westfalen erscheinen. Wie eine Sprecherin bestätigt, sollen die Seiten, die sich speziell an Leser in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland richten, nicht weiter produziert werden.
Den NRW-Teil hatte es erst seit Mitte Februar dieses Jahres gegeben. Die acht zusätzlichen Seiten waren ausschließlich in den Exemplaren enthalten, die in Nordrhein-Westfalen ausgeliefert wurden. Mit dem Regionalteil sollte zwischen Rhein und Ruhr die Auflage angekurbelt werden, im Verlag sah man die Seiten außerdem als Experiment für weitere regionale Sonderseiten in anderen Ballungsräumen. Von vorneherein hatte der Verlag allerdings angekündigt, das Modell erst einmal drei Monate lang testen zu wollen. Nun ist diese Probezeit abgelaufen.
Das Feedback der Leser und Anzeigenkunden sei zwar ermunternd gewesen, heißt es beim Verlag. Auch sei die Auflage leicht gestiegen. "Allerdings nicht so, dass es den redaktionellen und drucktechnischen Aufwand für eine permanente NRW-Ausgabe im Spiegel gerechtfertigt hätte", sagt eine Sprecherin auf Anfrage.
Keine Stellenkürzungen
Stellenkürzungen sind dem Verlag zufolge aber nicht damit verbunden: Die Seiten waren bislang gemeinsam von der Redaktion des Spiegel in Düsseldorf und Redakteuren aus den jeweiligen Ressorts in Hamburg produziert worden. Alle Beteiligten arbeiten nun weiter wie vor Beginn der Regionalausgabe.
Das Thema Regionalisierung bleibe für den Spiegel wichtig, heißt es beim Verlag. "Wir werden über alternative Formen regionaler Berichterstattung beraten - und weiter experimentieren", so die Sprecherin. Konkrete Pläne gebe es dafür bislang aber nicht.