Am Anfang ist Franka Lauth eine Werbeschnepfe mit Penthouse, Porsche und Putzfrau. "Entweder, Sie gehen Ihren Weg oder Sie putzen den Weg, auf dem andere gehen", erklärt sie ihrer Assistentin. Fressen oder gefressen werden, in der Werbebranche geht es offenbar genauso zu, wie wir schon immer geahnt haben.
Auch Frankas Träume sind Werbeschnepfen-Träume: Designersofa, Kamin, Beförderung. Aber dann sticht ein Kollege sie aus, mit höchst unlauteren Methoden übrigens, und alles ist im Eimer. Sie schmeißt ihren Job hin und sieht erstmals der Realität ins Auge: Sie ist ja gar nicht reich. Sie hat jede Menge Fixkosten, aber kein Einkommen. Und ihr Bankier stellt ihr lippenleckend ein privates Darlehen in Aussicht.
Wie nun weiter? Was tun, um nicht zu verzweifeln an all den Luxusproblemen? Das Penthouse ist nicht abbezahlt, der Porsche wird gepfändet, die Putzfrau muss sie feuern. Obwohl ständig das Temperament mit ihr durchgeht (sie zerstört das Auto des Konkurrenten und ohrfeigt einen Caterer, weil er ihr im Weg steht), nimmt Franka Lauth ihren ungerechtfertigten Abgang seltsam demütig hin.
Als habe sie sich über Nacht damit abgefunden, den Schlachtruf Vom Tellerwäscher zum Millionär umzudrehen. Denn sie wird wirklich eine Tellerwäscherin, natürlich bei dem Caterer, den sie geohrfeigt hat (Steffen Wink), ist immer seltener hochfahrend und kratzbürstig, denn das viele Tablettschleppen, Müllsacktragen und Fahrradfahren macht sie mürbe. Sie tauscht die Stilettos gegen abrollfreundliche Turnschuhe und schläft nach Feierabend auf dem nicht abbezahlten, originalverpackten Sofa ein, noch ehe sie ein Glas Rotwein geleert hat.
Mädchen, Mädchen
So aschenputtelt Franka dahin, im Penthouse (das sie merkwürdigerweise nicht aufgeben muss), wischt Mutti, die inzwischen Wind vom Abstieg der Tochter gekriegt hat, mal eben feucht durch oder kocht gute Kohlrouladen. Brigitte Janner als Mutter bringt etwas bizarr Rudi-Völlereskes ins Spiel, und Hans Peter Hallwachs, der Papa, ist an heimwerkelnder Hilfsbereitschaft kaum zu überbieten. Diana Amft, die die kleine Schwester von Barbara Schöneberger sein könnte, spielt die Hauptrolle respektabel. Katrin Bauerfeind, die ihre ehemalige Assistentin gibt, schauspielert immerhin besser, als sie moderiert.
Natürlich bahnt sich eine Liebesgeschichte an, Frau Superschlau und Herr Schnittchenschmierer. Aber dieser Liebe werden mehrere Hindernisse in den Weg gelegt. Ehe sich der Schnittchenschmierer als großer Haubenkoch und potentieller Boyfriend entpuppt, hat Franka noch so manchen auf der Pfanne. Und auch das Ende ist durchaus kulinarisch: Rache ist Blutwurscht.
Liebe und andere Delikatessen, ARD, 20.15 Uhr.