Spielfilmtipps zum Wochenende:Gegen jede Wahrscheinlichkeit

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Dachte, dass sein aktueller Auftrag einfacher zu erledigen sein würde: der Privatdetektiv Harry Angel (Mickey Rourke). (Foto: Servus TV)

"Angel Heart", "Der Wixxer", "Der schwarze Abt", "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" und "Blondinen bevorzugt": die Filmtipps zum Wochenende.

Von Florian Kaindl

Angel Heart

Thriller, Servus TV, Samstag, 22.15 Uhr

Ein Trip in die Abgründe der Seele, an einem Ort, wo die Menschen empfänglich sind für schwarze Magie: Was den Hauptdarsteller in einem solchen Setting angeht, landet man quasi zwangsläufig bei Mickey Rourke. Der hat sich im Lauf seines Lebens körperlich und darstellerisch allen möglichen Experimenten ausgesetzt, ohne Rücksicht auf Verluste. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere, nach dem Durchbruch in Hollywood, spielte er eben 1987 im Mystery-Thriller von Alan Parker den Privatdetektiv Harry Angel, der bald in okkulte Sphären gerät. Eigentlich soll er nur einen vermissten Sänger aufspüren. Aber der Auftraggeber (Robert De Niro) ist mysteriös und schickt ihn noch dazu in eine Gegend, die eine Brutstätte des Voodoo ist: die flirrenden Südstaaten mit dem düster vibrierenden New Orleans.

Der Wixxer

Parodie, BR, Samstag, 20.15 Uhr

Die Sechziger waren gewissermaßen die Blütezeit des bürgerlichen deutschen Fernsehens. Aus den Kriminalgeschichten eines britischen Autors entstand damals sogar ein eigenes Genre: der Edgar-Wallace-Film. Er verbreitete mit seinen Schurken wie dem Hexer gerade so viel Schrecken, dass man es trotzdem noch gut in der bundesrepublikanischen Gemütlichkeit aushalten konnte. Diesem Erbe fühlen sich die Autoren und Schauspieler Oliver Kalkofe und Bastian Pastewka mit dem Ethos des Parodisten verpflichtet. In Anlehnung an das Original trieb 2004 also der Wixxer sein Unwesen, es ermitteln Inspector Very Long (Pastewka) und Chief Inspector Even Longer (Kalkofe). Aus den albernen Namenswitzen spricht nichts als Verehrung für den alten Schwarz-Weiß-Geist, der direkt im Anschluss zu seinem Recht kommt: Der schwarze Abt von 1963 (21.55 Uhr).

Der Marsianer - Rettet Mark Watney

Drama, Sat 1, Samstag, 20.15 Uhr

Eine Geschichte aus dem All, diesmal von Ridley Scott, 2015. In der Hauptrolle Matt Damon, der wie üblich die ideale Projektionsfläche für alle Lebenslagen bietet, ob auf der Erde oder auf dem Mars. Als Astronaut Mark Watney sammelt er dort fast schon gelangweilt Gesteinsproben, extraterrestrischer Alltag für ihn und seine Crew. Mit der Ruhe ist es schnell vorbei: Nach einem Sturm bleibt er allein auf dem Planeten zurück, die anderen glauben, er sei tot. In der Folge geht es um den Glauben ans Überleben und, wie in jeder Extremsituation, die Hoffnung auf Rettung. Scott inszeniert das quälend genau, und Matt Damon spielt es sehr überzeugend, mit Schmerzen kennt er sich ja seit seiner Zeit als Geheimagent Jason Bourne bestens aus. Im Unterschied dazu nimmt nun die ganze Welt Anteil an seinem Schicksal.

Blondinen bevorzugt

Komödie, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr

Die Wirkung von Idolen wie Marilyn Monroe beruht darauf, dass sie ein Mysterium bleiben. Leider gibt es mittlerweile den gegenläufigen Drang, alles an ihnen zu erklären. Gerade erst wieder mit einem groß angekündigten Film, der die Monroe angeblich nahbar macht, ungeschminkt, echt. Dafür reicht allerdings schon ihre Kunst, die sie trotz aller Tragik im Leben so umwerfend beherrschte: das naive Blondchen zu spielen, das sie gar nicht war. Howard Hawks macht sie und die dunkelhaarige Jane Russell in seinem Geschlechterkampf von 1953 zu Showgirls, die nicht nur aufs Geld aus sind, obwohl es so aussieht. Der Regisseur schickt beide in den Clinch mit reichen älteren Herren und dem Gesetz. Was daran altbacken sein könnte, wirkt dank des natürlichen Zaubers von Marilyn Monroe einfach nur sehr lebendig.

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