Spielfilmtipps zum Wochenende:Auf die keiner wettet

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Die Straße ist seine Schule: Jamal (Dev Patel) kennt alle Antworten in einer Fernseh-Quizshow. Betrug, klagen die Neider. (Foto: imago stock&people)

"Slumdog Millionär", "Dallas Buyers Club", "Le Mans 66 - Gegen jede Chance", "Charlie und die Schokoladenfabrik" und "Oben": die Fernsehtipps zum Wochenende.

Von Stefan Fischer

Slumdog Millionär

Drama, RBB, Samstag, 23.30 Uhr

Als ob einen das Leben nicht alles lehren könnte. Doch das glaubt dem jungen Jamal (Dev Patel) niemand - denn wie kann einer so viel wissen, der nie eine Schule besucht hat? Jamal ist Kandidat in einer Fernseh-Quizshow, dem indischen Pendant von Wer wird Millionär?, und schafft es bis zur finalen Frage. Ehe sie ihm gestellt werden kann, wird er verhaftet, man wirft ihm Betrug vor und foltert ihn sogar, um ihm die vermeintliche Wahrheit zu entlocken. In Rückblenden nun zeigt der Regisseur Danny Boyle, woher Jamal sein Wissen hat. Der Junge wurde nicht geschont in den Straßen von Mumbai, dieser Mega-City, in der der Einzelne schnell untergeht, wenn er sich nicht vorsieht. Der Film zeigt, bei aller Zuspitzung, einen Alltag, wie wir ihn im Westen uns kaum vorstellen können, so riskant ist er und so ungerecht.

Dallas Buyers Club

Drama, One, Samstag, 21.45 Uhr

Ein Blick aus unserer Gegenwart zurück in die 1980er-Jahre, als Aids erst aufkam und als reine Schwulen-Krankheit diffamiert worden ist. Der so heterosexuelle wie homophobe Elektriker und Rodeo-Reiter Ron (Matthew McConaughey) infiziert sich mit dem HI-Virus, gegen das man damals medizinisch noch kaum Rat wusste. Ron bleibt nichts anderes übrig, als einen vielfachen Kampf anzunehmen: gegen die Krankheit, gegen die eigenen Vorurteile und die vieler anderer - und gegen den Staat. Denn Rob taucht in die Illegalität ab, um in Mexiko an in den USA noch nicht zugelassene Medikamente zu gelangen, von denen er sich ein Überleben erhofft. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, beginnt er mit diesen Medikamenten zu dealen. Jean-Marc Vallées Regiearbeit wurde, vollkommen zu Recht, mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet.

Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Biografie, Sat 1, Sonntag, 20.15 Uhr

Ein Autorennen, aber noch viel mehr als das - ein Wirtschaftskrieg nämlich und so etwas wie ein Boxkampf zweier Männer, auch wenn die Fäuste nicht wirklich fliegen. Regisseur James Mangold lässt Henry Ford II, den Enkel des Firmengründers, und Enzo Ferrari an der Rennstrecke in Le Mans aufeinandertreffen, eine historische Inkorrektheit. Aber was sich dort 1966 zugetragen hat, ist auch das persönliche Duell dieser Männer. Lange hatten die italienischen Autobauer das 24-Stunden-Rennen dominiert. Die Amerikaner, die bei Ferrari gerne eingestiegen wären ins Unternehmen, wollen endlich selbst über ein konkurrenzfähiges Rennauto verfügen. Carroll Shelby (Matt Damon) baut es schließlich, Ken Miles (Christian Bale) fährt es - Schnitt und Tonschnitt des Films wurden mit Oscars belohnt.

Charlie und die Schokoladenfabrik

Fantasy, Sat 1, Samstag, 20.15 Uhr

Eine Außenseitergeschichte erzählt der Film nach dem Buch von Roald Dahl. Da sind der exzentrische Besitzer der Fabrik, Willy Wonka (Johnny Depp), der nur bedingt als soziales Wesen taugt, und der kleine Charlie, der von anderen Kindern ausgegrenzt wird. Bei einem Besuch in der Fabrik treffen die beiden aufeinander, und auch wenn es nicht gleich den Anschein hat, verbindet sie etwas. Von solch einem ungleichen Paar erzählt auch der Animationsfilm Oben (Disney Channel, Samstag, 20.15 Uhr). Der brummige Witwer Carl bindet Heliumballons an sein Häuschen, bis es davonschwebt. Er hat jedoch einen blinden Passagier dabei, einen achtjährigen Pfadfinder, dem der Sinn nach einem Abenteuer steht und der wenig Gespür hat dafür, was Carl eigentlich möchte - Ruhe und Frieden, Weltflucht und innere Einkehr.

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