In eigener Sache:SZ-Chefredaktion bedauert Umgang mit internem Leak

Das Foyer des Süddeutschen Verlags in München beim "Abend im Mai" der Süddeutschen Zeitung. (Foto: Johannes Simon)

Es war nicht verhältnismäßig, mithilfe technischer Mittel nach demjenigen zu suchen, der den Inhalt einer mitgeschnittenen oder abgehörten Redaktionskonferenz nach außen gegeben hat.

Die Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung (SZ) hat in der Redaktionskonferenz vom 14. Februar 2024 ihr Bedauern darüber ausgedrückt, dass sie nach einer offenbar abgehörten beziehungsweise mitgeschnittenen Redaktionskonferenz, deren Inhalt im Wortlaut an Dritte weitergegeben worden ist, im Dezember 2023 versucht hat, die Quelle des Leaks zu finden. Die Verletzung des Redaktionsgeheimnisses ist für uns nicht hinnehmbar. Trotzdem war es nicht verhältnismäßig, mithilfe technischer Mittel nach demjenigen zu suchen, der diese Informationen nach außen weitergegeben hat.

Nach der Redaktionskonferenz vom 20. Dezember 2023 wurde, mit Zustimmung des Betriebsrats, in einem automatisierten Verfahren der Datenverkehr zwischen IP-Adressen der Redaktion und dem Branchendienst überprüft, der den Inhalt der Konferenz zum Teil wörtlich wiedergegeben hatte. Es wurde jedoch nicht in E-Mails oder Chat-Nachrichten Einsicht genommen. Auch auf Handyverbindungsdaten wurde nicht zugegriffen.

Wir haben damals aus dem Augenblick heraus gehandelt und aus der Empörung darüber, dass jemand das Herz unserer Redaktion abgehört hat. Aber wir haben zu wenig im Blick gehabt, dass uns als investigativem Medium vorgeworfen werden kann, mit zweierlei Maß zu messen: dass wir einerseits von Leaks journalistisch profitieren, aber andererseits versuchen, das Leck zu finden, wenn wir selbst Opfer eines solchen Angriffs geworden sind.

Aus Gründen der Transparenz fügen wir hier die erste Stellungnahme zum Leak an, die Chefredaktion, Redaktionsausschuss und Betriebsrat gemeinsam verfasst haben. Sie wurde am 5. Februar veröffentlicht:

In eigener Sache
:Stellungnahme zu Berichten über die "Süddeutsche Zeitung"

Warum die SZ die Verletzung des Redaktionsgeheimnisses nicht einfach so hinnehmen will und nun die Vorwürfe von externer Seite prüfen lässt.

Von Chefredaktion, Redaktionsausschuss und Betriebsrat der Süddeutschen Zeitung

Außerdem finden Sie hier die Stellungnahme von Redaktion und Verlag der "Süddeutschen Zeitung" zu den Berichten über die stellvertretende Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid:

In eigener Sache
:Information von Redaktion und Verlag der "Süddeutschen Zeitung"

Die stellvertretende SZ-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid bedankt sich für die sehr vielen guten Wünsche.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKonjunktur
:Bundesregierung muss Wirtschaftsprognose deutlich nach unten korrigieren

Die Wirtschaft stagniert. Statt 1,3 soll sie 2024 nur noch um 0,2 Prozent wachsen. Robert Habeck nennt das "wirklich dramatisch schlecht". Ökonomen mahnen: Die Lage ist ernst.

Von Michael Bauchmüller und Lisa Nienhaus
Jetzt entdecken

Gutscheine: