Sherlock Holmes ist ein ehemaliger Junkie, er lebt in Brooklyn und bekommt nach gelungenem Drogenentzug von seinem Vater einen ärztlichen Aufpasser verpasst: Dr. Watson. Genauer: Dr. Joan Watson (Lucy Liu), soll einen Rückfall Holmes verhindern und ihn rund um die Uhr überwachen. Natürlich entwickeln sich Sherlock und Watson zu einem erfolgreichen Ermittlerteam.
Watson als Frau also, das ist der Dreh an der Serie Elementary (Sat 1, donnerstags, 21.15 Uhr), einer weiteren von ohnehin schon unzähligen Sherlock-Holmes-Interpretationen. Wobei auch diese Idee nicht ganz neu ist: 1971 spielte in dem Film Der verkehrte Sherlock Holmes eine Frau (Joanne Woodward) den Watson. Und die Figuren Holmes und Watson in die heutige Zeit zu holen, das ist der BBC-Serie Sherlock mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman bekanntlich ziemlich gut gelungen.
Als Remake jener BBC-Serie war Elementary ursprünglich gedacht, doch Gespräche zwischen dem US-Sender CBS und der BBC brachten keine Einigung, so dass CBS eine eigene Neufassung schreiben ließ. In der ersten Folge wird nebenbei auch ein Frauenmord aufgeklärt, vor allem aber wird die Beziehung zwischen Sherlock und seiner Miss Watson entwickelt, wofür natürlich auf beiden Seiten ein paar dunkle Geheimnisse zu klären sind.
Die Fälle, die Stadt, die Ermittler - Elementary könnte eine sehr stimmige Krimiserie sein. Warum man sich dafür ausgerechnet und schon wieder an der Figur Sherlock Holmes abarbeiten musste, erschließt sich umso weniger.
Immerhin: Eine Romanze zwischen Watson und Holmes (Jonny Lee Miller) gibt es nicht. Stattdessen, so erklärte es Lucy Liu in einem Interview, soll sich eine "Bromance" - eine geschwisterlich platonische Freundschaft - zwischen den beiden entwickeln. Aber war das bei diesem Duo nicht schon immer so?
Elementary, Sat 1, donnerstags, 21.15 Uhr.